Fremdenfeindlicher Hintergrund ausgeschlossen
Polizei Hildesheim ermittelt: Zuwanderer (28) hat Matratze angezündet
Mittwoch 21. Juni 2017 - Hildesheim (wbn). Es war einer von ihnen! Das Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Hildesheim (die Weserbergland-Nachrichten.de berichteten) ist nach Informationen der Polizei von einem 28 Jahre alten Bewohner der Einrichtung gelegt worden. Offenbar hatte der Mann sich umbringen wollen und dabei auch den Tod seiner Mitbewohner in Kauf genommen.
Durch den Rauch der brennenden Matratzen hatte ein 24 Jahre alter Mann aus dem Irak eine Rauchgasvergiftung erlitten, musste in eine Klinik gebracht werden. Auch der Brandstifter wurde eingeliefert.
Fortsetzung von Seite 1
Nachfolgend die gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizeiinspektion Hildesheim:
„Am Dienstag, den 20.06.2017, um 20.15 Uhr, wurde der Feuerwehr und der Polizei Hildesheim ein Brand in der Asylunterkunft in der Lilly-Reich-Straße gemeldet. Bei Eintreffen der eingesetzten Beamten befand sich ein 28-jähriger Bewohner der Unterkunft zwecks Erstversorgung in einem Rettungswagen. In einer ersten Spontanäußerung gegenüber einer Polizeibeamtin soll der Verletzte mitgeteilt haben, dass er der Verursacher des Feuers sei. Er habe das Feuer gelegt, weil er aus dem Leben scheiden wollte. Da der mutmaßliche Täter eine nicht unerhebliche Rauchgasintoxikation erlitt, wurde er auf der Intensivstation eines Hildesheimer Krankenhauses stationär aufgenommen.
Bei Ausbruch des Feuers befanden sich mehrere Bewohner in der Unterkunft. Die genaue Anzahl der anwesenden Personen konnte nicht abschließend geklärt werden. Ein 24-jähriger Iraker wurde durch Mitbewohner aus dem Schlaf gerissen. Er konnte rechtzeitig das brennende Gebäude verlassen. Er wurde mit einer Rauchgasintoxikation stationär im Krankenhaus aufgenommen. Die weiteren 12 Bewohner der Unterkunft wurden in einer anderen städtischen Einrichtung, und eine weitere Person privat, untergebracht. In dem Gebäude brannten 6 Zimmer vollständig aus. Der Gesamtschaden wird auf ca. 100.000 Euro geschätzt.
Nach Abschluss der Löscharbeiten wurden im Eingangsbereich der Unterkunft verbrannte Matratzen festgestellt. Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass das Feuer vermutlich in diesem Bereich ausgebrochen beziehungsweise gelegt worden ist.
Ein fremdenfeindlicher Hintergrund ist auszuschließen. Die Ermittlungen dauern an.“