Der Kommentar
Mops Edda und die Gerichtsvollzieherin, die einer Familie von Amts wegen den Mops gemopst hat
Von Ralph Lorenz
Wie krank ist das denn? Die nordrhein-westfälische Stadt Ahlen hat einer Familie den Mops weggepfändet, weil die Familie noch Schulden bei der Stadt gehabt haben soll.
Und zuerst sollte der Rollstuhl gepfändet werden, der dem querschnittsgelähmten (!) Mann gehört hat. Beides sind keine Luxusgüter. Weder Mops Edda noch der Rollstuhl. Was käme als nächstes dran. Würden die dritten Zähne gepfändet und auf Ebay versteigert?
Fortsetzung von Seite 1
Und überhaupt: Hat jemand das Tier gefragt, das schließlich ein vollwertiges integriertes vierbeiniges Familienmitglied ist und seinem „Rudel“ namens Familie von jetzt auf dann entrissen worden ist.
Von einer Gerichtsvollzieherin mit zwei städtischen Bediensteten zur Verstärkung?
Das arme Tier ist auch noch krank. Jetzt beschwert sich die Frau, die nichtsahnend den gepfändeten Hund ersteigert hat, auch noch zu Recht bei der Stadt weil der Hund krank ist. Denn die Krankheiten wurden ihr verheimlicht. Im Gegenteil. Das Tier wurde in der Ebay-Anzeige als gesund angepriesen. Sowas nennt man Betrug.
Der kranke Hund und die Kinder – fünf, sieben und neun Jahre alt – sind die wehrlosen Opfer dieser herzlosen Aktion der Gerichtsvollzieherin sowie der städtischen Mitarbeiter in Ahlen. Und die ahnungslose Käuferin fühlt sich nachvollziehbar auch als Opfer. Eine Polizistin übrigens. Solches Verhalten kennt sie auch nur von irgendwelchen Osteuropäern, die kranke Hunde mit gefälschten Papieren aus dem Kofferraum verscherbeln.
Die ganze Aktion ist für die Stadt Ahlen jetzt schon ein teurer Spaß. Denn der bundesweite Imageschaden ist beträchtlich. Mit der Gerichtsvollzieherin und den beiden städtischen Bediensteten hat sich auch die Verwaltung bis auf die Knochen blamiert.
Deutschland im Jahre 2019: Terroristen und erwiesene Folterknechte, die berechnend ihre Pässe wegwerfen und kaltschnäuzig das Sozialsystem plündern, auch noch unsere Gesellschaft verhöhnen, werden von unseren Steuergeldern in monatlich vierstelliger Größenordnung über Jahre hinweg gepampert – und eine Familie, die aus welchen Gründen auch immer in Geldnot geraten ist und sich offenbar auch keinen mit allen Wassern gewaschenen Anwalt leisten kann, wird zum Spielball einer Gerichtsvollzieherin, die jedes Augenmaß für Verhältnismäßigkeit verloren zu haben scheint.
Und wenn jemand sagt: Das ist jetzt aber populistisch! Dem sage ich auf gut Deutsch: Jawohl, ich stehe dazu. Dann ist es eben so!
post scriptum: In Hamburg sind, das hat jetzt der Spiegel berichtet, einem Terrorhelfer bei seiner Haftentlassung 7000 Euro in bar hinterhergeworfen worden. Weil er im Knast so fleißig gearbeitet hat. Das hätte schon laut EU-Recht niemals passieren dürfen. Der Terrorhelfer ist wegen Beihilfe zum Mord in mindesten 264 Fällen rechtskräftig verurteilt und nach Haftverbüssung nach Marokko abgeschoben worden. Er war Mitglied der sogenannte Hamburger Zelle um den Todespiloten, der das entführte mit Passagieren voll besetzte Flugzeug 2001 in einen der Twin-Tower von New York gesteuert hatte. Und natürlich: Er ist vor dem Ende seiner Haftzeit entlassen worden. Mit dem Geld kann er sich zum Beispiel ein Flugticket nach Manhatten kaufen...