Hermann Grupe weiß nicht mehr was er glauben soll
Minister Lies bittet die Jäger um Mithilfe beim "Thema Wolf"
Donnerstag 28. November 2019 - Hannover / Eschershausen / Bad Fallingbostel (wbn). Der Wolf in Niedersachsen hält die Landespolitik in Hannover weiter auf Trab.
Der zuständige Umweltminister in Hannover weist erneut darauf hin, dass eine Verordnung zur „Entnahme im Notfall“ geplant sei. Mit Entnahme ist im Fachleute-Sprech die Tötung des jeweiligen Problemwolfes gemeint. Der Landwirtschaftsexperte der FDP, Hermann Grupe aus Eschershausen, macht demgegenüber deutlich, dass von dem Lies-Ministerium widersprüchliche Signale ausgehen würden
(Zum Bild: Auch er ist ein Niedersachse - ein Wolf im Emsland. Die Weidetierhalter fühlen sich jedoch im Stich gelassen. Foto: LJN, gefördert durch die Nds. Bingo-Umweltstiftung)
Das Ziel müsse lauten: Über eine Ausnahmegenehmigung oder mit einer Quote wie in Frankreich einzelne Wölfe zu entnehmen. Das Ministerium arbeite gerade an einer Wolfsverordnung, die ein Raster definiere für künftiges Vorgehen, auch „um die Jäger einzubinden. Denn ich brauche ihre Unterstützung", betonte Lies. „Ich möchte die Jäger rechtlich absichern, so dass ihnen kein Problem entsteht. Und: Wenn wir über einen Abschuss entscheiden, dann gehört es dazu, dass die Gesellschaft diese Entscheidung auch akzeptiert", so der Umweltminister. Er werde „für dieses Modell überall werben im Sinne der Jäger".
Zu der heute von Umweltminister Lies erneut angekündigten Wolfsverordnung sagt der landwirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Hermann Grupe, indessen: „Man weiß nicht mehr, was man glauben soll. Minister Lies kündigt seit März eine Wolfsverordnung an, sein Ministerium hat jedoch erst Mitte Oktober in einer Ausschussanhörung unmissverständlich klar gemacht, dass eine Wolfsverordnung in Niedersachsen nicht gewünscht, geschweige denn ernsthaft geplant ist. Nun verkündet der Minister heute erneut, es werde in seinem Haus an dieser Verordnung gearbeitet. Er sollte sich dringend mit seinen Mitarbeitern auf eine Sprachregelung einigen. Vor allem aber brauchen wir jetzt unverzüglich und sofort diese Verordnung. Ein konkreter Entwurf der FDP-Fraktion liegt lange auf dem Tisch, es gibt also keinen Grund für weitere Verzögerungen.“