Eines der Opfer lebt in Göttingen / Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft
Gigantischer Betrug im Internet: Schaden von mindestens 500 Millionen Euro!
Montag 11. Oktober 2021 - Göttingen / Braunschweig / Rostock (wbn). Es geht um einen fast unglaublichen Gesamtschaden von mindestens 500 Millionen Euro. Und damit um einen der ganz großen Betrugsfälle der sogenannten Cyberkriminalität der jüngsten Zeit. Ausgangspunkt ist eine Ermittlung in Südniedersachsen.
Die Staatsanwaltschaften Göttingen und Rostock führen seit fast zwei Jahren Ermittlungen wegen des Verdachtes des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges gegen Internetverbrecher in Bulgarien, Niederlande, Ukraine und in Zypern durch. Am Mittwoch der vergangenen Woche haben Einsatzkräfte international zugegriffen und zahlreiche Computer, Laptops, Handys und weitere Speichermedien, Daten und Unterlagen beschlagnahmt. Es war ein Schlag gegen betrügerische Handelsplattformen, die gutgläubige Menschen abgezockt haben, die mit Finanztransaktionen im Bereich sogenannter Differenzkontrakte an das schnelle Geld kommen wollten.
An den Einsatzmaßnahmen am vergangenen Mittwoch waren insgesamt über 100 Einsatzkräfte aus den betroffenen Ländern beteiligt. Bei den Durchsuchungen konnten zahlreiche Computer, Laptops, Handys und weitere Speichermedien, Daten und Unterlagen beschlagnahmt werden. Ferner wurden zahlreiche Konten der Beschuldigten eingefroren. Zudem ist es gelungen, zeitgleich mehrere vermeintliche Handelsplattformen im Internet zu sperren und einige hundert Server zu beschlagnahmen, um damit weitere Schäden bei den gutgläubigen Opfern in ganz Europa zu verhindern.
Die Staatsanwaltschaften Göttingen und Rostock führen seit fast zwei Jahren gemeinsam mit den Ermittlern der ZKI Braunschweig und der KPI Rostock zwei Ermittlungsverfahren gegen mehrere Beschuldigte. Den Beschuldigten wird zur Last gelegt, über verschiedene Internetplattformen vermeintliche Geschäfte mit Finanztransaktionen im Bereich sogenannter Differenzkontrakte (CFD = Contract for Difference) angeboten zu haben. Dabei konnte allein in Deutschland - zum jetzigen Zeitpunkt - ein Vermögensschaden von etwa 15 Mio. Euro nachgewiesen werden. Nach ersten Schätzungen dürfte sich der durch die Tätergruppierung verursachte Gesamtschaden jedoch auf mindestens 500 Mio. Euro belaufen.“