Der Kommentar
Der Gullydeckel-Anschlag hätte rechtzeitig verhindert werden können!
Von R a l p h L o r e n z
Hätte der lebensgefährliche Gullydeckel-Anschlag auf der A7 im Landkreis Hildesheim verhindert werden können? Die Antwort lautet: Eindeutig ja!
Wenn der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises Hildesheim seine Hausaufgaben gemacht hätte. Der 50 Jahre alte Tatverdächtige war schließlich polizeibekannt. Er steht im Ruf seit Jahren ganz Harsum terrorisiert zu haben. Und er soll Menschen, die ihn in die Schranken weisen wollten, auch bedroht haben.
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Doch all dies ist einem Sozialpädagogen, der seit sage und schreibe neun Jahren für diesen gemeingefährlichen und hochgradig gestörten 50-Jährigen zuständig ist, offensichtlich völlig entgangen.
Sogar der Harsumer Bürgermeister hat eindringlich auf die Gefahr hingewiesen, die von diesem erkennbar durchgeknallten Mitbürger ausgegangen ist. Doch seine Warnungen sind bei den Behörden nicht wirklich aufgegriffen worden. Und haben den zuständigen Sozialpädagogen offenbar nicht erreicht.
Auch der Bruder des Tatverdächtigen hatte mehrfach Alarm geschlagen. Und auch das ist dem besagten Sozialpädagogen im Landkreis alles völlig entgangen?
Hat er nie den Fuß vor die Tür gesetzt und sich im Ort mal umgehört?
Dabei hatte der Bürgermeister den Sozialpsychiatrischen Dienst sogar nochmals kurz vor dem folgenschweren Anschlag auf die unverändert fortbestehende Gefahrenlage hingewiesen.
Wohlgemerkt hatte dieser übel beleumundete 50-Jährige Harsumer auch schon ein Jahr Knast hinter sich.
In einer aktuellen Landkreisstellungnahme heißt es nunmehr, „Hinweise auf Fremdgefährdung“ hätten nicht vorgelegen. Das stimmt definitiv nicht. Und es wirkt vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse auf der Autobahnbrücke über die A7 wie blanker Hohn!
Siehe Bürgermeister, siehe Bruder, siehe das lange Strafregister bis zur Bombendrohung.
Jetzt hat der Sozialpsychiatrische Dienst ein wirkliches Problem. Das da lautet: Behördenversagen!