Ein Brief, der zum Schluss nicht mehr anonym war

Es ging um BHs, angebliche Sex-Hotline-Telefonate und anonyme Verdächtigungen - Jugendpfleger hat sein Recht und 500 Euro Schmerzensgeld bekommen

Emmerthal (wbn). Der Jugendpfleger der Gemeinde Emmerthal Henning Bergmann bekommt 500 Euro Schmerzensgeld angewiesen. Das hat das Amtsgericht Hameln laut Radio Aktiv  entschieden.

Die Emmerthaler SPD-Ratsfrau Gudrun Köller hatte dem Radiobericht zufolge dem Jugendpfleger in einem anonymen Brief an die Verwaltung vorgeworfen, er habe mit seinem Dienst-Handy Sex-Hotlines angewählt, pornographische Inhalte auf seinem Computer gespeichert und Musikdateien aus dem Internet heruntergeladen. Auch soll er angeblich "BHs" versandt haben. Bergmann sagte, durch die Vorwürfe sei er krank geworden und habe schließlich dem Angebot seines Arbeitgebers, einen Auflösungsvertrag zu unterschreiben, zugestimmt.

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Der Jugendpfleger Henning Bergmann hatte zunächst auf 1500 Euro Schmerzensgeld geklagt. Die Gemeinde Emmerthal und Jugendpfleger Henning Bergmann trennen sich einvernehmlich zum 30. September. Bürgermeister Grossmann hatte auf Anfrage der Weserbergland-Nachrichten.de zu einem früheren Zeitpunkt in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass die Vorwürfe raschmöglichst geprüft worden sind – auch zur Entlastung des Verdächtigten – und keinerlei Hinweise gefunden wurden, die den Verdacht bestätigt hätten. Seitens der Gemeinde hatte sich die Angelegenheit damit erledigt gehabt. Der zu Unrecht verdächtigte Jugendpfleger wollte jedoch nach der Entlastung wissen, wer das Gerücht gegen ihn in die Welt gesetzt hatte. Diese Auskunft war ihm wiederum seitens der Gemeinde verweigert worden. Wohl auch deshalb war Bergmann dann um eine Klärung vor Gericht bemüht. Grossmann hatte den Weserbergland-Nachrichten.de seinerzeit gesagt, dass er den Namen nur gegenüber der Justiz preisgeben würde.