Lag es an der späten und schlechten Plakatierung?
Das hat niemanden vom Hocker gerissen: Die erste Soltec unter der neuen Regie aus Berlin war ein Besucher-Flop
Hameln (wbn). Die erste Soltec-Messe unter der neuen Organisation des Berliner Messespezialisten Expotec hat sich gemessen an den Besucherzahlen als absoluter Flop erwiesen. Konnte der vorherige Soltec-Veranstalter Rainer Timpe gut 11.000 Besucher vorweisen, so sind die diesjährigen Besucherzahlen weit darunter geblieben. Es war von lediglich 4000 Gästen die Rede – und auch hier gab es Aussteller, die das noch als übertrieben angesehen haben.
Radio Aktiv zitiert die Expotec-Projektleiterin Annette Neubert mit den Worten, ihr komme es nicht darauf an, möglichst hohe Besucherzahlen zu vermelden, sondern qualifiziertes Fachpublikum nach Hameln zu holen. Das klingt allerdings angesichts des spärlichen Interesses an der Messe für Solartechnik und alternative Technologien eher nach einer Schutzbehauptung. Gerade so attraktive Themen wie die Elektromobilität stoßen normalerweise auf ein großes Publikumsinteresse. Hier konnte die Messeorganisation nicht punkten.
Für die "Elektro-Mobilität" gab das Umweltministerium extra einen Zuschuß - doch was wurde geboten?
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Dabei ist das technische Umfeld noch nie so vielversprechend gewesen wie in diesem Jahr. Die Automobilkonzerne überbieten sich momentan mit revolutionären Konzepten. Opel präsentierte in einer bundesweiten Anzeigenkampagne seinen neuen „Ampera“, der jetzt Serienreife erlangt hat und auf Band gegangen ist. Dem selbst gesteckten Anspruch konnte der neue Soltec-Betreiber jedoch nicht gerecht werden, obwohl er großzügige Fördergelder vom Umweltministerium in Hannover genau für dieses Thema der „Elektromobilität“ erhalten hatte. Stefan Birkner, Staatsekretär im FDP-geführten Niedersächsischen Umweltministerium und als Nachfolger von Umweltminister Sander gehandelt, sorgte bei einem Messerundgang für Verwunderung bei den Fachleuten als ausgerechnet er die Energieeffizienz und Energiebilanz für einen im Zelt ausgestellten Elektro-Mitsubishi in Frage stellte.
Damit der Anschein der "Elektromobilität" gewahrt werden konnte, hatten nämlich die Stadtwerke Hameln freundlicherweise mit einem eigenen Elektroauto (Mitsubishi) ausgeholfen, das gegenwärtig von Mitarbeitern in Hameln eingesetzt wird. Das Auto gilt als alltagstauglich, wie sich die Weserbergland-Nachrichten.de vor einiger Zeit bei einer Probefahrt mit einem Schwestermodell überzeugen konnten.
Angeblich hat der Landkreis die Plakatierung nicht genehmigt - aber der Wirtschaftsförderer weiß davon nichts
Auffallend war zudem die geringe und ideenlose Plakatierung mit Messe-Hinweisen, die nicht so suggestiv und pointiert waren, wie in den vergangenen Jahren. Projektleiterin Annette Neubert hatte gegenüber den Weserbergland-Nachrichten.de die späte und bescheidene Plakatierung mit der Präsenz der Wahlplakate zur Kommunalwahl zu begründen versucht. Außerdem habe es für die großflächige Plakatierung, wie sie bisher das Straßenbild bestimmt hatte, in Anbetracht der geringen Vorbereitungszeit von nur vier Monaten keine Plakatiergenehmigung gegeben.
Auf Nachfrage, wer dafür zuständig sei, antwortete sie der Landkreis Hameln-Pyrmont. Eine Anfrage bei Wirtschaftsförderer Andreas Manz – Landkreis Hameln-Pyrmont – ergab jedoch, dass eine entsprechende Anfrage des Veranstalters nicht bekannt gewesen sei.
Selbstverständlich wäre der Landkreis Hameln-Pyrmont dem Veranstalter in jeder Beziehung entgegen gekommen, verdeutlichte Manz gegenüber den Weserbergland-Nachrichten.de