Für die Analyse des Raum-Zeit-Verhaltens
Weitere Wölfe in Niedersachsen konnten "besendert" werden
Sonntag 4. Februar 2024 - Hannover (wbn). Jetzt tragen zwei weitere Wölfe in Niedersachsen einen Sender. Vergangenes Jahr ist in Niedersachsen erstmals seit acht Jahren wieder ein Wolf besendert worden.
Ende Januar wurden eine 27 Kilogramm schwere Fähe und ein 34 Kilogramm schwerer Wolfsrüde - unabhängig voneinander - gefangen.
Die Wölfe wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts des NLWKN-Wolfsbüros besendert, die Daten dienen der Analyse des Raum-Zeit-Verhaltens der Wölfe in Niedersachsen. Das bestehende standardisierte Monitoring soll dabei durch Satelliten-Telemetrie, die eine individuelle Überwachung ermöglicht, intensiviert und erweitert werden. „Das Ziel dabei ist, möglichst viele Informationen zu gewinnen, welche Räume die Tiere nutzen, wie aktiv einzelne Wölfe sind, um somit auch Rückschlüsse auf die Raumnutzung ganzer Rudel, die Wanderbewegungen der Jungtiere und die weitere Ausbreitung des Wolfes in Niedersachsen zu gewinnen", so Umweltminister Meyer. Die gewonnenen Informationen und Ergebnisse sind als Bestandteil des Monitorings auch länderübergreifend nutzbar. Darüber hinaus erlauben die gesammelten Daten genauere Aussagen zu bestimmten Parametern wie Verbreitung, Population, Habitat und Zukunftsaussichten, die wiederum für die Einschätzung des Erhaltungszustands wichtig sind.
„Unser Ziel ist es, weitere Wölfe zu fangen und zu besendern, um das vorhandene Wissen über Wölfe und damit auch den Herdenschutz in Niedersachsen zu verbessern", so Umweltminister Meyer. „Denn wenn wir mehr wissen über die Wölfe und ihre Gewohnheiten, kann hoffentlich den Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern noch gezielter geholfen und der Herdenschutz optimiert werden."
Die Besenderung ist artenschutzrechtlich nach § 28 b Abs. 8 S. 1 NJagdG i.V.m. § 45 Abs. 7 Satz 1Nr. 3 BNatSchG zugelassen. Der genaue Ort der Besenderung werden nicht bekanntgegeben.