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Besichtigung im Zwischenlager Grohnde

Watermann: Auch andere Regionen müssen Verantwortung für Atommüll übernehmen

Samstag 17. August 2024 - Emmerthal (wbn).  Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Schraps und der SPD-Landtagsabgeordnete Ulrich Watermann haben das Zwischenlager Grohnde besucht.

Dabei sprachen die Sozialdemokraten mit der Vorsitzenden der BGZ-Geschäftsführung, Bettina Hesse, über die notwendige verlängerte Zwischenlagerung sowie über die erforderlichen Baumaßnahmen zur Sicherstellung des autarken Betriebs des Standorts in Grohnde.

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Bei einem Rundgang in der Anlage erhielten die Abgeordneten Einblicke darin, wie die sichere Aufbewahrung der Abfälle in Grohnde gewährleistet wird. Zudem informierten sich die Besucher über die Vorbereitungen der BGZ auf die verlängerte Zwischenlagerung. „Wir werden rechtzeitig neue Genehmigungen für alle Zwischenlager beantragen und dabei die Öffentlichkeit frühzeitig und über die gesetzlichen Vorgaben hinaus beteiligen“, sagte die BGZ-Geschäftsführerin Bettina Hesse. Grundlage für die neuen Genehmigungen sei das umfangreiche Forschungsprogramm, in dem die BGZ unter anderem Alterungseffekte der Behälter und der Brennelemente untersuche. „Wir sind davon überzeugt, dass die sichere Aufbewahrung der radioaktiven Abfälle auch über den bisher genehmigten Zeitraum von 40 Jahren gewährleistet werden kann“, so Hesse.

Nach der Besichtigung erklärte Johannes Schraps MdB: „Weil die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle bedauerlicherweise länger dauert als ursprünglich geplant, kommt der Zwischenlagerung eine besondere Bedeutung zu. Wir konnten uns heute davon überzeugen, mit welcher Expertise und Gewissenhaftigkeit die BGZ ihrer verantwortungsvollen Aufgabe nachkommt.“

„Hohe Sicherheitsstandards sind dabei für uns essenziell – der Schutz unserer Bürger und der Umwelt muss stets an oberster Stelle stehen“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Ulrich Watermann und ergänzte: „Als Region sind wir unserer Verantwortung in Bezug auf die Nutzung der Kernenergie und ihrer Folgen stets nachgekommen und tun dies auch weiterhin. Wir haben aber auch eine klare Erwartungshaltung: Zum einen müssen auch andere Regionen anfangen, Verantwortung, insbesondere für den entstandenen Atommüll, zu übernehmen. Zum anderen müssen im Hinblick auf finanzielle Entschädigungen die regionalen Belastungen der letzten Jahre und Jahrzehnte vollumfänglich, gerecht und fair in den Blick genommen werden.“

Ein weiteres Thema bei dem Besuch waren die Vorbereitungen der BGZ auf den vom Kernkraftwerk unabhängigen Betrieb des Zwischenlagers. So errichtet das bundeseigene Unternehmen seit Anfang dieses Jahres ein neues Funktionsgebäude, um das Zwischenlager auch nach dem Rückbau des Kraftwerks weiter sicher betreiben zu können. Außerdem gaben die Experten der BGZ einen Ausblick auf künftige Einlagerungen von CASTOR-Behältern aus dem Kernkraftwerk Grohnde: Nach deren Abschluss werden rund Dreiviertel der 100 Stellplätze im Lagergebäude belegt sein.

Hintergrund: Die Aufbewahrung hochradioaktiver Abfälle ist in Deutschland auf 40 Jahre befristet, die Genehmigung für das Zwischenlager in Grohnde läuft im Jahr 2046 aus. Derzeit bewahrt die BGZ dort 59 CASTOR-Behälter auf. Eine verlängerte Zwischenlagerung ist notwendig, da Mitte des Jahrhunderts ein Endlagerstandort benannt werden soll. Dann wird es noch mehrere Dekaden dauern, bis alle Behälter an dieses Endlager abgegeben sind. Auf die verlängerte Zwischenlagerung bereitet sich die BGZ seit ihrer Gründung im Jahr 2017 vor, unter anderem mit ihrem Forschungsprogramm. Dieses ist unter https://bgz.de/forschungsprogramm/ abrufbar.

 

 

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