Mit Unterstützung der Kripo in Bremen
Unter Terrorismusverdacht: Polizei nimmt einflussreiches PKK-Mitglied fest
Mittwoch 11. November 2015 - Celle (wbn). Er soll eine wichtige Figur im zentralen Netzwerk der „PKK“ in Norddeutschland gewesen sein. Die Generalstaatsanwaltschaft Celle hat am heutigen Tag auf Grund eines Haftbefehls des Ermittlungsrichters des Oberlandesgerichts Celle vom 4.11.2015 einen 38-jährigen türkischen Staatsangehörigen durch Beamte des Landeskriminalamtes Niedersachsen festnehmen lassen.
Die niedersächsischen Beamten wurden hierbei von Kollegen des Landeskriminalamtes Bremen unterstützt. Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, sich als Mitglied an der ausländischen terroristischen Vereinigung „Arbeiterpartei Kurdistans" (PKK) beteiligt zu haben (§ 129b Abs. 1 in Verbindung mit § 129a Abs. 1 Nr. 1 StGB).
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Die „Arbeiterpartei Kurdistans" (PKK) strebt einen staatenähnlichen Verbund der kurdischen Siedlungsgebiete in der Türkei, Syrien, Iran und Irak an. Sie verfügt über militärisch strukturierte Guerillaeinheiten, die Anschläge auf Einrichtungen türkischer Sicherheitsbehörden begehen. Seit 2004 sind bei zahlreichen Anschlägen Soldaten und Polizisten, vereinzelt auch Zivilisten, getötet oder verletzt worden. In Deutschland und anderen Ländern Westeuropas haben ihre Mitglieder vor allem die Aufgabe, Finanzmittel für die Organisation zu beschaffen und Nachwuchs für den Guerillakampf zu rekrutieren.
Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, seit Mitte 2013 als Gebietsleiter der Arbeiterpartei Kurdistans („Partiya Karkeren Kurdistan" - PKK) und ihrer Europaorganisation „Kurdische Demokratische Gesellschaft in Europa" („Civaka Demokratik a Kurdistan" - CDK) tätig gewesen zu sein. So soll er ab diesem Zeitpunkt die Gebietsleiterfunktion im PKK-Gebiet Oldenburg ausgeübt haben.
Seit August 2015 soll er den Zuständigkeitsbereich gewechselt haben und als Gebietsleiter des PKK-Gebiets Hamburg tätig gewesen sein. Den Ermittlungen zufolge soll er im Rahmen seiner Aufgaben als Gebietsleiter die organisatorischen, finanziellen, personellen und propagandistischen Angelegenheiten seines Zuständigkeitsbereichs geregelt haben. Hierzu soll er den ihm untergeordneten Kadern Aufträge und Weisungen erteilt und die ihm übergeordneten Kader über die Ergebnisse der Arbeit in seinem Zuständigkeitsbereich unterrichtet haben.
Im Zuge der Ermittlungen wurden heute die Wohnräume des Beschuldigten in Bremen durchsucht.
Der Beschuldigte soll im Laufe des morgigen Vormittags dem Ermittlungsrichter des Oberlandesgerichts Celle vorgeführt werden.