Verkehrsunfallstatistik 2015 für die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/ Holzminden:
Mehr Unfälle, aber weniger Verkehrstote im Weserbergland
Freitag, 18. März 2016 – Hameln/ Göttingen (wbn). Erfreuliche Nachricht aus Göttingen: Auf den Straßen im Weserbergland gab es 2015 zwar mehr Verkehrsunfälle, 5.503 an der Zahl, aber dabei kamen weniger Menschen ums Leben und weniger verletzten sich. Dies belegt die Verkehrsunfallstatistik 2015 für die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/ Holzminden.
Inspektionsleiter Ralf Leopold freut sich über weniger Verkehrstote in der Region und hofft weiterhin auf einen positiven Trend: „Wir werden unsere starken Bemühungen fortsetzen und intensiv daran arbeiten, dass die Straßen in unserem Inspektionsbereich sicher bleiben. Insbesondere die sogenannten Risikogruppen werden weiterhin im Fokus unserer Sicherheitsarbeit stehen.“
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Zu den am häufigsten festgestellten Unfallursachen gehören weiterhin zu hohe Geschwindigkeit innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften, zu geringer Sicherheitsabstand, Missachten der Vorfahrt, falsches Verhalten beim Abbiegen, Alkohol- und Drogenmissbrauch im Straßenverkehr und Ablenkung des Fahrers durch Bedienung von Smartphones während der Fahrt.
Weniger Verkehrstote und Schwerverletzte
Die Gesamtzahl der Unfälle in der Inspektionsregion beträgt 5.503. Dabei fallen auf den Landkreis Hameln-Pyrmont 3.744 Unfälle und auf den Kreis Holzminden 1.759. Das ist ein leichter Anstieg von 179 Unfällen im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg ist die Folge der Häufigkeit von sogenannten Bagatellunfällen, bei denen weder Personen verletzt werden noch hoher Sachschaden entsteht. Rund 40 Prozent des Anstiegs fallen auf Wildunfälle.
Zwölf Menschen kamen 2015 in dem Einzugsbereich der Inspektion ums Leben. Das sind vier Personen weniger als noch im Vorjahr. Auch die Zahl der Schwerverletzten sank um 5 Personen auf 208 schwerverletzte Menschen. Und auch die Zahl der Leichtverletzten ist gesunken: Von 868 im Jahr 2014 auf 855 im vergangen Jahr.
Einen geringen Anstieg gab es aber bei den Risikogruppen, wozu junge Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren, Senioren ab 65 Jahren und Kinder gehören: Im Jahr 2015 ist die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten jungen Fahrer auf eine Person gesunken, allerdings wurden drei mehr verletzt als noch 2014. Bei den Senioren stieg die Zahl der Verkehrstoten auf fünf. Die Anzahl der schwer verletzten Senioren ist mit 38 zum Vorjahr gleich geblieben. Auch ein Kind wurde 2015 im Weserbergland bei einem Unfall getötet, 17 weitere wurden verletzt. Die Zahl der Baumunfälle sank von 2014 zu 2015 auf 86 und folgt dabei dem Trend der letzten Jahre. Dabei wurden 16 Menschen schwerverletzt, zwei Personen starben.
Im vergangen Jahr sind zwar weniger Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss festgestellt worden, aber die Zahl der Unfallbeteiligungen unter Drogeneinfluss nahm zu.
Bei rund 20 Prozent der Unfälle entfernte sich einer der Beteiligten unerlaubt vom Unfallort. Die Aufklärungsquote dieser Unfallfluchten liegt im Jahr 2015 bei knapp 43 Prozent und damit knapp unter dem Wert des Vorjahres.
Einen Positivtrend gibt es bei den Verkehrsunfällen, an denen Motorradfahrer beteiligt sind: Die Anzahl der beteiligten Krafträder ging von 265 im Jahr 2014 auf 254 zurück. Ebenfalls erfreulich: im Jahr 2015 wurde kein Fahrer oder Mitfahrer eines Motorrades über 125 Kubikzentimeter getötet.
Präventionsmaßnahmen der Polizei
Die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/ Holzminden setzt zur Vorbeugung von Unfällen auch die ESO-Technik zur Geschwindigkeitsüberwachung ein. Polizeioberrat Köhler begrüßt den Einsatz dieser Technik: „Durch das Messverfahren ergeben sich vielfältige Mess- und Einsatzmöglichkeiten. Das Equipment wird nun öfters auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich der Inspektion zu sehen sein.“
Doch zur Unfallvorbeugung setzt die Polizei nicht nur auf Verkehrsüberwachung, sondern auch auf Veranstaltungen zur Verkehrssicherheit besonders für die Risikogruppen Junge Fahrer, Senioren und Kinder. Auch die Kontrolle von Krafträdern auf den beliebtesten Strecken des Weserberglandes wird in Zukunft intensiviert.
"Wir wollen durch unsere Maßnahmen Leben retten und schwerste Unfallfolgen verhindern. Nur darum geht es uns. Wir führen weiter Verkehrssicherheitswochen durch und setzen die regelmäßigen Kontrollen zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen sowie der Ablenkung durch das Handy fort. Die vernetzende Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern setzt dabei weitere wesentliche Akzente für eine sichere Mobilität", resümiert Polizeipräsident Uwe Lührig in seinem Fazit.