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Vom Amtsrichter in U-Haft geschickt

Der "Geldabholer" der Betrüger wurde selbst abgeholt - von der richtigen Polizei

Donnerstag 3. November 2022 - Gellershagen / Bielefeld (wbn). Es sind die üblichen Zutaten zu dem fast schon alltäglichen Telefonbetrugs-Wahnsinn: Ein falscher Geldabholer, eine falsche Polizistin und eine böse Lüge, derzufolge die Tochter eines Bielefelders bei einem Verkehrsunfall ein zwölfjähriges Kind tödlich verletzt hätte.

Und um der Tochter „eine Haftstrafe zu ersparen“ müssten nun sofort 10.000 bis 20.000 Euro Kaution bezahlt werden, was sogar dreist nochmals auf 50.000 Euro erhöht wurde.

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Doch der angerufene Bielefelder reagierte cool und vorbildlich. Er verständigte sofort die Polizei und tat so als ob er das üble Spiel mitspielen wolle.
Am Ende schnappten die Handschellen bei einem 27 Jahre alten „Geldabholer“ zu. Der Mann habe eine ausländische Staatsbürgerschaft, teilt die Polizei mit. Ein Haftrichter erließ Untersuchungshaftbefehl.
Nachfolgend der Polizeibericht: „Ein Bielefelder durchschaute am Mittwoch, 02.11.2022, einen Telefonbetrug und informierte die Polizei. Bei der vermeintlichen Geldübergabe nahmen Polizeibeamte einen 27-jährigen Mann fest, der offenbar als Geldabholer für eine Bande gearbeitet hat. Einen Tag später erließ ein Haftrichter einen Untersuchungshaftbefehl.

Als ein Bielefelder gegen 14:30 Uhr von einer falschen Polizistin einen Anruf erhielt, verhielt er sich vorbildlich: Er wurde misstrauisch und informierte umgehend die echte Polizei. Die Betrügerin hatte mitgeteilt, dass die vermeintliche Tochter des Bielefelders ein 12-jähriges Kind bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt hätte. Um seiner Tochter eine Haftstrafe zu ersparen, müsse er eine Kaution von 10.000 bis 20.000 Euro bezahlen. Im weiteren Telefonat erhöhten die Betrüger ihre Forderung sogar auf 50.000 Euro. Eine angebliche Staatsanwältin setzte den Bielefelder unter Druck und instruierte ihn, die geforderte Kaution bei seiner Bank abzuheben und dann in Richtung Amtsgericht zu fahren. Dort müsse das Geld bis spätestes 16:00 Uhr abgegeben werden.

Die Täter ahnten nicht, dass ihr Opfer bereits durch die echte Polizei begleitet wurde. So befolgte der Bielefelder angeblich die Forderungen, damit die Beamten die Betrüger, beziehungsweise den Geldabholer, festnehmen konnten.

Als der Bielefelder auf dem Weg zum Amtsgericht war, erhielt er durch die Betrüger kurzerhand die Anweisung, in die Ravensberger Straße zu fahren. Dort würde eine Person die verlangte Kaution in Empfang nehmen. Als diese gegen 16:15 Uhr auftauchte und Kontakt mit dem Bielefelder aufnahm, schritten die echten Polizisten ein und nahmen den Geldabholer fest.

Der festgenommene Betrüger, ein 27-jähriger Mann mit ausländischer Staatsbürgerschaft, wurde am Donnerstag, 03.11.2022, dem zuständigen Haftrichter des Amtsgerichts Bielefeld vorgeführt. Dieser erließ einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Mann.

Die Ermittlungen zu den weiteren Bandenmitgliedern dauern an.“

 

 

 

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