Mit grippeähnlichen Symptomen in das Sana-Klinikum gebracht
Junge aus Hessisch Oldendorf an Meningokokken-Meningitis gestorben
Dienstag 6. September 2016 - Hessisch Oldendorf / Hannover (wbn). Ein junger Patient aus dem Landkreis Hameln-Pyrmont ist nach Angaben der stellvertretenden Landkreis-Pressesprecherin Nikola Stasko an Meningokokken-Meningitis verstorben.
Vergangenen Mittwoch nachmittag wurde der 15-jähriger Junge aus Hessisch Oldendorf mit grippeähnlichen Symptomen in das Hamelner Sana-Klinikum eingeliefert. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse ergab sich der klinische Verdacht auf eine Meningitis.
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Nach rapider Verschlechterung des Gesundheitszustands wurde der Junge unter Beachtung aller Sicherheitsvorkehrungen in die Medizinische Hochschule Hannover geflogen. Dort wurde die weitere Diagnostik und Behandlung eingeleitet.
Das Gesundheitsamt des Landkreises, dem laut Infektionsschutzgesetz der Verdacht am Donnerstag gemeldet wurde, leitete in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt unverzüglich alle notwendigen Maßnahmen ein, um weitere Infektionen zu verhindern und eine umfassende Prophylaxe sicher zu stellen.
Nach Kontakten mit dem Hausarzt der Familie wurde am Donnerstag mit einer Chemoprophylaxe bei den Haushaltsmitgliedern begonnen. Ebenfalls am Donnerstag wurde eine genaue Erregeridentifizierung im Labor in Auftrag gegeben. Die Schule, die der Junge besucht, wurde über die Erkrankung informiert und ein Merkblatt für die Eltern ausgegeben.
Trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb der Junge noch am Freitag. Weitere Erkrankungsfälle sind nicht aufgetreten. Aufgrund der ergriffenen Maßnahmen ist eine Weiterverbreitung der Meningokokken-Erkrankung sehr unwahrscheinlich.
Eine Meningokokken-Meningitis ist eine schwere Erkrankung, die schnell lebensbedrohlich werden kann. In Deutschland kommen Meningokokken-Erkrankungen selten vor, im Jahr etwa 5 Fälle pro 1 Million Menschen.
Die Übertragung des Erregers erfolgt durch feine Tröpfchen. Das tatsächliche Ansteckungsrisiko ist im Allgemeinen eher gering, da die Erreger gewöhnlich außerhalb des Körpers rasch absterben. Für eine Infektion ist ein sehr enger Kontakt mit einem Erkrankten erforderlich (z.B. Haushaltsmitglieder, enge Freunde, Intimpartner).
Für diese engen Kontaktpersonen eines Erkrankten besteht die Notwendigkeit einer Antibiotika-Prophylaxe (vorbeugende Behandlung mit Antibiotika - die Red.).