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Weserbergland-Nachrichten.de

 



Sie kamen aus hundert Feuerwehren in Niedersachsen

Eine Zeltstadt mit fünf Zeltdörfern für mehr als 2000 kleine Feuerwehrkameraden und Feuerwehrkameradinnen

Mittwoch 3. Juli 2024 - Halvestorf / Hameln (wbn). Es war eine gelungene, bestens organisierte  Zeltlager-Großveranstaltung mit gut 2000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus 100 Jugendfeuerwehren nahe der Weser.

Pressesprecher Marius Lindemann hat den Weserbergland-Nachrichten.de dazu folgenden Verlaufsbericht gegeben: „Die Kinder- und Jugendfeuerwehren in Niedersachsen haben sich im Weserbergland, in Halvestorf bei Hameln, zum Zeltlager getroffen. Am Samstag endete das einwöchige Landeszeltlager der Niedersächsischen Kinder- und Jugendfeuerwehren in Halvestorf. Für eine Woche entstand auf dem Zeltplatz AlphaOne eine kleine Zeltstadt mit fünf „Zeltdörfern“ und großem Freizeit- und Spielebereich.

(Zum Bild: Torjubel im Zeltlager der Kinder- und Jugendfeuerwehren bei Halvestorf. Foto: Lindemann)

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Schon Tage vor dem Beginn, als die ersten Helfer ankamen, um das Zeltlager vorzubereiten, strahlte die Sonne vom wolkenlosen Himmel auf den Zeltplatz. Dies war der Beginn einer sehr sonnigen Woche. Auch zur Eröffnungsveranstaltung am 22. Juni strahlte die Sonne vom Himmel, als die rund 100 Jugendfeuerwehren mit Unterstützung des Musikzuges Halvestorf auf den Zeltplatz einliefen. Zahlreiche Gäste aus Politik und Verwaltung waren gekommen, um die Jugendlichen in Halvestorf willkommen zu heißen. Nach einigen Grußworten und der Klarstellung, dass unkameradschaftliches Verhalten, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit nicht toleriert werden, eröffnete Landes-Jugendfeuerwehrwart Matthias Düsterwald das 19. Landeszeltlager in Halvestorf. Das letzte Wort aber hatten die Landes-Jugendsprecher Jasmine, Niklas und Tom. Sie wünschten den Jugendlichen „einfach eine geile Zeit und viel Spaß“. Und den Spaß hatten die Teilnehmenden in den darauffolgenden Tagen sichtlich. Egal ob bei einem der Turniere, den Workshops, im Schwimmbad oder den unzähligen Wasserschlachten zur Abkühlung. Auch das EM-Länderspiel der deutschen Fußball-Männer-Nationalmannschaft im Großzelt wurde am Sonntagabend gemeinsam geschaut. Es herrschte schon vor Beginn des Spiels eine unglaublich gute Stimmung. Auch von dem vorübergehenden Rückstand ließ sich das junge Publikum nicht entmutigen und feuerte die Mannschaft bis zum ersehnten Ausgleichstreffer an. Als „Völlig losgelöst“ aus den Lautsprechern schallte, waren den Emotionen keine Grenzen mehr gesetzt. Weitere Highlights des Abendprogramms waren der Auftritt von Kießling&Kaffka, das Spiel „Schlag die Zeltlagerleitung“ sowie die Abschlussdisco am Freitag.

Die Teilnehmenden der Jugendfeuerwehr Hajen waren sich einig, der Schwimmwettbewerb war das Highlight. Aber auch das gesamte Zeltlager, allein schon wegen der Größe. Für die Verantwortlichen der Jugendfeuerwehr Oyten war das Knüpfen von neuen Kontakten unter Jugendfeuerwehren sowie unter einzelnen Teilnehmenden das Beste am Zeltlager.

„Das Zeltlager war aufregend, da dies unser erstes Zeltlager war. Wir hatten viel Spaß bei den Freizeitaktionen und haben hier auch neue Freunde kennengelernt“, berichten Anna und Sarah aus der Jugendfeuerwehr Bockenau.

Ein Unwetter am Donnerstagnachmittag trübte dann kurzzeitig die Stimmung in Halvestorf. Zur Sicherheit entschied sich die Zeltlagerleitung in Absprache mit DRK, örtlicher Feuerwehr und Polizei, die rund 2000 Teilnehmenden in das Hamelner Schulzentrum Nord zu bringen. Dieser Fall war bereits lange vor dem Zeltlager im Rahmen eines Sicherheitskonzeptes geplant und konnte so zügig und ohne Probleme umgesetzt werden. Nach rund einer Stunde waren alle am Schulzentrum angekommen. Die Gruppen fanden in Klassenräumen Platz, das Veranstaltungsteam hatte Spiele und Kino in der Aula vorbereitet, Getränke und Süßigkeiten standen bereit. Die Stimmung unter den Jugendlichen war weiterhin gut. Überzeugen konnte nicht nur in diesem Fall das neue digitale Ausweissystem. Erstmals konnten Zugänge per QR-Code registriert werden, so dass die Zeltlagerleitung in jedem Moment

wusste, wie viele Personen aktuell auf dem Zeltlagerplatz beziehungsweise in der Schule waren. Nach rund vier Stunden gab es dann Entwarnung, das Gewitter war vorübergezogen und der Zeltlagerplatz war mit Ausnahme kleinerer Sturmschäden glimpflich davongekommen. Kaum auf dem Zeltplatz zurück, war von dem Gewitter kaum noch etwas zu spüren, die Kids tobten durch die Gegend, spielten Volleyball und knüpften neue Kontakte. Und plötzlich waren rund 70 Kinder mehr auf dem Zeltplatz als zuvor.

Fünf Kinderfeuerwehren (6-12 Jahre) waren für zwei Übernachtungen angereist, um auch ein wenig Zeltlagerluft zu schnuppern. Durch das Unwetter konnten sie erst später als geplant anreisen, freuten sich dennoch dabei zu sein. Für sie wurden am Freitagvormittag eigene Lagerspiele veranstaltet. Nochmal drei weitere Kinderfeuerwehren aus der Region kamen für die Lagerspiele am Freitag dazu.

Ein weiteres Pilotprojekt im diesjährigen Landeszeltlager waren die „Schutzengel“. Ein kleines Team aus erfahrenen und qualifizierten Personen sowie jungem Nachwuchs, welches sich um vielerlei persönliche Probleme von Teilnehmenden, wie auch Betreuenden kümmerte. Dabei spielte es keine Rolle ob die Probleme einen Zeltlagerbezug hatten oder nicht. Mal war es etwas Heimweh, mal eine überfordernde Situation zuhause oder im Zeltlager. Bis zu 20 Fälle zählte das Team täglich. „Solche Fälle gibt es in jedem Zeltlager, sie werden durch uns jetzt nur sichtbar“, erklärt Julia Schulze, Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr (NJF). Im Anschluss an das Zeltlager wird eine Evaluation des Pilotprojekts vorgenommen. Mitarbeiter des Nds. Ministeriums hatten bei ihrem Besuch im Zeltlager bereits großes Interesse daran bekundet.

Das offizielle Ende des Landeszeltlagers bildete die Abschlussveranstaltung mit Siegerehrung am Samstagvormittag. Um 11 Uhr versammelten sich noch einmal alle Kinder- und Jugendfeuerwehren auf dem Antreteplatz. Wettbewerbsleiter Christian Walde nahm die Siegerehrung vor. Als Sieger bei den Kinderfeuerwehren ging die Kinderfeuerwehr Wettbergen hervor. Gefolgt von den Kinderfeuerwehren aus Rötgesbüttel und Häcklingen.

Bei den Jugendfeuerwehren konnte sich die Gruppe aus Isernhagen HB in der Gesamtwertung durchsetzen und darf sich somit für die kommenden drei Jahre als Zeltlagersieger betiteln. Ihr folgen die Gruppen aus Rettmer auf Platz 2 und Sottrum- Hackenstedt auf dem dritten Platz.

Zeltlagerleiter und Landes-Jugendfeuerwehrwart Matthias Düsterwald zeigt sich bei der Abschlussveranstaltung ganz begeistert: „Das war eine wahnsinnig coole Woche mit euch und ich feiere es, dass ihr so viel Bock auf Zeltlager und (Jugend-)Feuerwehr habt. Danke!“ Zu guter Letzt hatte Düsterwald noch einige Überraschungen als Dankeschön und Anerkennung für Mitarbeitende des Zeltlagers parat. Mitarbeiter Fabian Littau und Kreisbrandmeister Kay Leinemann wurden von Düsterwald mit dem Ehrenzeichen der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr ausgezeichnet. Der stellvertretende Bezirks-Jugendfeuerwehrwart für Braunschweig Martin Butzlaff (Goslar/Harlingerode) erhielt die Florianmedaille, die höchste Auszeichnung der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr. Alle drei geehrten haben sich im besonderen Maße für das Landeszeltlager eingesetzt und ein Stattfinden damit überhaupt erst ermöglicht.

Wird es 2027 wieder ein Landeszeltlager geben? Wo wird es stattfinden? Kaum eine andere Frage wurde in den vergangenen Tagen so häufig gestellt. Landes-Jugendfeuerwehrwart Matthias Düsterwald ist dazu vorsichtig optimistisch: „Wenn man sieht, wie viele Menschen in den letzten Wochen und Monaten alles gegeben haben, um das Zeltlager zu ermöglichen, glaube ich, dass wir auch 2027 ein Landeszeltlager haben werden. Wo dieses stattfinden wird, kann ich aktuell noch nicht abschätzen. Nach den Sommerferien werden wir mit der Nachbereitung beginnen und dann auch den Blick in Richtung Zukunft lenken.“

 

Zeltlagersieger 2024

Platzierung Gruppe Zeltdorf Orientierungsmarsch Schwimmwettbewerb Indiaca Spiel ohne Grenzen Gesamt

1 Isernhagen HB Bückeburg 1053,5 1500 1000 1239 4792,5

2 Rettmer Bückeburg 533 1490 900 1690 4613

3 Sottrum-Hackenstedt Fürstenberg 907 1350 800 1526 4583

4 Otterstedt Corvey 548,22 1330 700 1592 4170,22

5 Fischerhude-Quelkhorn Corvey 433,94 1460 700 1576 4169,94

6 Kapern Fürstenberg 747 1440 400 1459 4046

7 Lebenstedt Bevern 681,5 1030 600 1543 3854,5

8 Ocholt - Howiek Bückeburg 928,8 1050 200 1536 3714,8

9 Hamelspringe / Hachmühlen Fürstenberg 1285 1190 100 1111 3686

10 Uelzen Bevern 536,2 1110 500 1439 3585,2

11 Jade Bückeburg 274,5 1360 100 1599 3333,5

12 Seefeld-Reitland-Schwei Bückeburg 740,5 940 300 1292 3272,5

13 Bornum Corvey 764,8 760 200 1539 3263,8

14 Itzum Fürstenberg 426 1450 100 1287 3263

15 Ihlpohl Corvey 380 1390 200 1200 3170

16 Suderburg Corvey 293,45 1420 200 1084 2997,45

17 Jade Bückeburg 327,5 700 800 1156 2983,5

18 Stinstedt/Bex-Donnern/Düring Bevern 344,3 600 600 1111 2655,3

19 Groß Eilstorf Bevern 215 990 200 1184 2589

20 Bardowick Bevern 270,75 530 100 1361 2261,75

 

 

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