Die Wahl erfolgte heute Abend
Maria-Christine Schäffer aus Barienrode neue Vorsitzende im Kirchenkreistag
Aus Hildesheim berichtet heute Abend Ralf Neite
Hildesheim (wbn). Die Würze liegt oftmals in der Kürze, und so war es auch bei der Sitzung des Kirchenkreistages Hildesheim-Sarstedt am Donnerstagabend. In nur zwei Stunden – einer für das Parlament des Kirchenkreises sehr zügigen Beratung – fiel eine ganze Reihe wichtiger Entscheidungen.
Vor allem wurde die Satzung für den neuen Verband der Kirchenkreise Hildesheim-Sarstedt, Hildesheimer Land und Alfeld mit großer Mehrheit verabschiedet. Bei der letzten Sitzung im Februar hatte das Gremium zwar der Verbandsgründung grünes Licht erteilt, der zugehörigen Satzung wegen Zweifeln zu mehreren Paragraphen aber die Zustimmung verweigert. Zunächst musste der Kirchenkreistag allerdings seinen wichtigsten Posten neu besetzen. Luise Zechnall, die bisherige Vorsitzende, hatte ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Mit einem Gottesdienst in der Christuskirche, der von der Andreaskantorei unter der Leitung von Bernhard Römer musikalisch gestaltet wurde, wurde sie gestern von Superintendent Helmut Aßmann feierlich verabschiedet.
(Zum Bild: Maria-Christine Schäffer (links) wurde einstimmig zur neuen ersten Vorsitzenden gewählt. Die Entscheidung sorgte für gute Laune im Vorstand mit Reinhard Kiparski, Karl Starkebaum und Eva Cramer. Auf dem Bild fehlt Holger Schaper, der anschließend neu in den Vorstand gewählt wurde. Foto: Neite)
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„Sie waren eine Kirchenkreistags-Vorsitzende, auf die ich immer stolz gewesen bin“, sagte Aßmann mit Blick auf Luise Zechnalls Talent, Sitzungen zu leiten und die Belange des Kirchenkreises zu vertreten. Seit mehr als 15 Jahren gehört sie dem Kirchenkreistag an, dessen Mitglied sie auch weiterhin bleiben wird. Zusätzlich hat sie sich unter anderem als Kirchenvorsteherin, Prädikantin und Mitglied der Andreaskantorei für die Belange der evangelischen Kirche eingesetzt.
Bei der anschließenden Sitzung wurde Maria-Christine Schäffer, die vorher schon dem Kirchenkreistagsvorstand angehörte war, einstimmig zur neuen ersten Vorsitzenden gewählt. Sie ist seit 1994 im Vorstand der Titusgemeinde Barienrode aktiv, seit zwölf Jahren ist sie Mitglied des Kirchenkreistages und diverser Ausschüsse. Außerdem ist sie Vorstandsmitglied der Hildesheimer Blindenmission. Den vakanten Vorstandsplatz nimmt nun Holger Schaper aus Marienrode ein.
Weniger einig war man sich in der Februar-Sitzung gewesen, als die Satzung des neuen Kirchenkreis-Verbands diskutiert wurde. Der Verband soll vor allem die Kräfte bei der Verwaltung und in der diakonischen Arbeit bündeln, doch viele Delegierte hatten Sorge, dass dieser Schritt die Befugnisse der einzelnen Kirchenkreise beeinträchtigen könnte.
Die Überprüfung der strittigen Paragraphen habe ergeben, dass die Zweifel lediglich an missverständlichen Formulierungen gelegen hätten, sagte Superintendent Helmut Aßmann: Die Planungshoheit der einzelnen Kirchenkreise bleibe unangetastet, bei allen wichtigen Beschlüssen müsse der Verbandsvorstand die Kirchenkreisvorstände einschalten, und es seien keine Mittelkürzungen vorgesehen, die über die Vorgaben der Landeskirche hinausgingen. Am 1. November soll der neue Verband in Kraft treten.
Während die Kirchenkreise Hildesheimer Land und Alfeld außerdem überlegen, ob ein vollständiger Zusammenschluss sinnvoll und machbar wäre, steht der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt Fusionsgedanken skeptisch gegenüber. Wenn alle drei Kreise fusionierten, ergäbe das ein Riesengebilde mit rund 120 Gemeinden, sagte Aßmann. Der Kirchenkreisvorstand Hildesheim-Sarstedt sei deshalb zurzeit mehrheitlich gegen eine Dreier-Fusion. Aßmann: „Die große Lösung bringt keinen Nutzen, aber zusätzlichen Aufwand.Das wird in den Kirchenkreisen Hildesheimer Land und Alfeld allerdings zum Teil anders gesehen.“