Vorwurf der Scheinheiligkeit
Gabriela König: Zuerst hat SPD zum Schlecker-Boykott aufgerufen, dann war das Unternehmen pleite
Hannover/Hameln (wbn). Die FDP-Wirtschaftspolitikerin Gabriela König hat die SPD-Kritik im Zusammenhang mit der Schlecker-Insolvenz zurückgewiesen.
„Die Kritik der SPD-Fraktion ist regelrecht scheinheilig. Zuerst haben SPD-Politiker und ver.di-Funktionäre einen Schlecker-Boykott gefordert. Zwei Jahre später war das Unternehmen pleite. Vielleicht sollten sich die Schlecker-Frauen daran erinnern, wer vor zwei Jahren gefordert hat, in ihren Läden nicht mehr einkaufen zu gehen“, sagt König. Niemand werde im Regen stehen gelassen.
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„Die Bundesagentur für Arbeit hat schon damit begonnen, Spezialisten-Teams einzurichten. Und auch der Konkurrent Rossmann will einen Teil der Beschäftigten übernehmen.“ Bundesweit gebe es in dem Segment insgesamt 25.000 offene Stellen. Die SPD verschweige auch, dass Transfergesellschaften keine höhere Vermittlungsquote aufwiesen. In einer Studie des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit heißt es, eine Transfergesellschaft sei eine Einrichtung, „die nicht mehr bringt, als Arbeitsagenturen ohnehin leisten“. Auch für die Weiterbildung der Schlecker-Beschäftigten sei gesorgt, so König.
„Die Bundesagentur für Arbeit hat für aktive Arbeitsmarktpolitik über 11 Milliarden Euro in ihrem Budget. Zu denken, die Mitarbeiterinnen könnten nur durch eine Transfergesellschaft weitergebildet werden, ist vollkommen absurd“, so die wirtschaftspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion. „Ich finde es beschämend, wie die SPD mit dem Schicksal von 11.000 Menschen Wahlkampf betreibt und ihnen vorgaukelt, eine Transfergesellschaft sei ein Allheilmittel. Erst Schlecker mit in die Pleite treiben und danach mit dem Finger auf andere zeigen – das ‚P‘ in SPD steht ab sofort für ‚Populismus‘.“