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Zeuge alarmiert Polizei

Nichts dazugelernt? Nächtliche "Heil Hitler"-Rufe vor neuer Flüchtlings-Unterkunft in Süd-Niedersachsen

Sonntag 30. August 2015 - Adelebsen/ Göttingen (wbn). Nazi-Rufe aus dem fahrenden Auto vor einem ehemaligen Schulgebäude, das genau wie in Salzhemmendorf als Flüchtlingsunterkunft dienen soll.

Vor einer neuen Unterkunft für Flüchtlinge in Adelebsen im Landkreis Göttingen sind nach ersten Ermittlungen Samstagnacht (29.08.15) aus einem VW Golf heraus verfassungs- und vermutlich auch fremdenfeindliche Parolen gerufen worden. Nach derzeitigen Erkenntnissen sollen unter anderem Ausrufe wie "Heil Hitler" und "Sieg Heil" gefallen sein. Die diesbezüglichen Ermittlungen dauern an. Die Tat ereignete sich in der späten Nacht. Zu diesem Zeitpunkt waren Mitarbeiter eines Hilfsdienstes damit beschäftigt, die letzten logistischen Vorbereitungen für den am Samstag geplanten Einzug von etwa 200 Menschen in das ehemalige Schulgebäude zu treffen.

 

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Gegen 03.30 Uhr tauchte plötzlich der mit vier Männern besetzte VW Golf unmittelbar vor dem Schulgrundstück auf. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich ein 50 Jahre alter Helfer und einige seiner Kollegen auf dem Vorplatz des Geländes auf. Der 50-Jährige sprach die vier Insassen des Wagens an und forderte sie auf, sich zu entfernen.  Dem kam der 20 Jahre alte Fahrer  des Golf schließlich nach.

Im Wegfahren sollen dann nach Angaben des 50 Jahre alten Zeugen aus dem Fahrzeug heraus  die genannten Parolen und weitere Äußerungen skandiert worden sein. Der Helfer reagierte sofort und alarmierte die Polizei. Im Rahmen der Fahndung konnte der VW Golf nur wenig später auf der Langen Straße in Adelebsen gestoppt werden. Bei den vier Insassen handelte es sich um drei Männer aus dem Ort im Alter von 20 (in zwei Fällen) und 23 Jahren sowie einen 30 Jahre alten Mann aus Dransfeld.  Einige von ihnen sind bereits allgemeinpolizeilich in Erscheinung getreten, unter anderem im Zusammenhang mit Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Eigentumsdelikten.

Staatsschutzpolizeilich liegen bei der Polizei Göttingen über keinen der Überprüften bislang Erkenntnisse vor.

Der verdächtige VW Golf war bereits einige Stunden zuvor in Adelebsen aufgefallen, weil das Fahrzeug zusammen mit drei weiteren PKW im Konvoi und mit quietschenden Reifen durch die Straßen gefahren sein soll. Anwohner meldeten dies gegen 00.30 Uhr der Polizei, die die vier Autos kurz danach auf der Lödingser Straße anhielt, kontrollierte und die Personalien der Fahrer feststellte.

Als derselbe VW Golf drei Stunden später vor der Flüchtlingsunterkunft in der Burgstraße auftauchte, saßen neben dem 20-jährigen Fahrer zwei der bereits zuvor überprüften Männer mit bei ihm im Auto. Die Polizei führte gegenüber den Insassen eine Gefährderansprache durch und sprach einen Platzverweis für den gesamten Bereich des Schulgeländes aus. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet. Die Ermittlungen hat das 4. Fachkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes der Polizei Göttingen übernommen.

 

 

 

 

 

 

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