Auch das Weserbergland hat "Hochzeit geguckt"
14 Millionen Deutsche sahen "Royal Wedding" am Fernseher - Kate und William als Love-Botschafter des britischen Königsreiches
Hameln/London (wbn). Royal Wedding – und sonst nichts. Wer kein Königlicher, sondern Republikaner war. Wer sich als Single bekannte oder sich für die „wilde Ehe“, getraut vom Dompfaff im Busch, entschieden hatte, dem blieb gestern nur das Abschalten.
Der Dauerberieselung von der königlichen Hochzeit mit den britischen Thronfolgern Kate und William haben sich laut Medien-Branchendienst Meedia 14 Millionen Deutsche auf sechs Fernsehkanälen unterzogen. Dass die Briten in der Garnisonsstadt Hameln das königliche Paar als getreue Untertanen an diesem schönsten Tag im Leben nicht aus den Augen ließen, war ja wohl Ehrensache. Kein Brite an der Weser, der nicht wenigstens per BBC Radio das Geschehen verfolgte. Aber dieser Sympathie-Tsunami aus Deutschland und dem Rest der Welt dürfte denn doch neue, wirklich königliche Maßstäbe gesetzt haben. Es schien gerade so, als würde hier eine neue britische Weltherrschaft im Reich der Liebe angetreten. Wie schön, dass es dann Moderatoren wie Bruce Darnell auf RTL gab, die sinnfreie Sätze von sich gaben wie "Das ist wirklich ganz, ganz doll. Sie hat viel Dissiplin und ganz viel Will."
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Dabei bezog sich diese sprachliche Ausdünstung sogar nur auf die Anwesenheit der Beckhams als VIP-Hochzeitsgäste. Solche unfreiwillige Sprachkomik war es, die das Geschehen aus dem siebten Himmel wieder auf den harten Boden der Tatsachen im Weserbergland herunterholten.
Unter uns Republikanern gesagt: Der Heirats- und Ehevertrag der beiden ist viel spannender als es Hochzeits-Tag und -Nacht sein dürften. Er hängt als Damoklesschwert über dem noch unbeschwert turtelnden Paar. Möge diesem gleichwohl oder gerade deshalb ewige Liebe beschieden sein, die übrigens, das sei zum Trost gesagt, mit ewiger Treue nicht unbedingt gleichzusetzen ist.