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Das Tötungsverbrechen von Salzhemmendorf:

Die Zeitbombe hatte spätestens sieben Tage zuvor zu ticken begonnen - warum ist sie nicht entschärft worden?

Von Ralph Lorenz

Die Videobilder vom Tatort in Salzhemmendorf, sie haben bewegt.  Für Kripo-Ermittler ist der Anblick ein seelisch belastender Alltag, dem sie mit professioneller Distanz zu begegnen suchen.  Ein solcher Tatort hat nichts gemein mit dem  „Tatort“, der am Sonntag Abend die Fernsehgemeinde vor dem Bildschirm vereint und nach Einschaltquoten bemessen wird.  Die Opfer im Fernsehen erreichen nicht unsere Herzen. Sie sind vielmehr Schauspieler, also Besserverdienende und Quotenbringer. Das Opfer in der Realität kann der Mensch von nebenan sein. Einer, den man von der Straße her kennt.  Vom Einkaufen. Ebenso wie der Täter. Die Nähe ist es, die einem so nahe geht. Und das Blut, das vergossen worden ist, ist echtes Blut.

Wir haben in der Redaktion lange überlegt, was wir unseren Lesern und Zuschauern zumuten wollen, können oder sollen. Die Weserbergland-Nachrichten.de haben noch nie eine menschliche Blutlache gezeigt.  Sie haben auch auf bestimmte Unfallbilder verzichtet. Doch hier ging es um eine sehr grundsätzliche Entscheidung. Um die Abschreckung und den Kontrast zu den ganz normalen Perversitäten in der abendlichen Krimi-Darstellung zur gewohnten Sendezeit, die zur Kälte in der Wahrnehmung führen.  Ohne Tote kein Krimi.

Der Tatort in der blutigen Realität entlarvt die schön geschminkte Welt des TV-"Tatortes"

Das ist beim Anschauen dieses echten Tatortes sofort klar geworden – und hat damit schon eine eindeutige  Botschaft rübergebracht. Für uns war wichtig: Der Tatort zeigt nicht das Opfer. Er lässt nur indirekt erahnen, was geschehen ist. Und das wirkt viel stärker nach, rüttelt wach. Niemand kann sich dieser Suggestion entziehen. Das echte Blut hat seine Signalwirkung.

Es gibt in diesem konkreten Fall zwei Opfer. Das eine, ist das Todesopfer. Jener „Mike“, dessen Modename der damaligen Zeit verrät, dass er mit großer Wahrscheinlichkeit aus den neuen Bundesländern kommt. Das andere, der gute Freund, der seinem vertrauten Bekannten seine Gastlichkeit gewährt hat, weil es dem Mike, zuhause in den eigenen vier Wänden “nicht gut ging“. Vielleicht hat Mike instinktiv gespürt, dass es gefährlich ist allein zu sein.


Fortsetzung von Seite 1

Er ist von zwei Männern, so scheint es aus jetziger Sicht, latent bedroht worden, die er nur zu gut gekannt hat. Er ist zu dem ihm seit langem bekannten Hausmeister gegangen, weil dieser Gastgeber die Courage hatte ihm auch in solch einer Situation Obdach zu gewähren. Freunde dieser Art findet man tatsächlich selten. Es sind die vielgerühmten Freunde in der Not. Doch hier war die Not größer als von beiden befürchtet und hat beider Kräfte überfordert. Nur die Polizei mit ihrem Machtmonopol hätte sie schützen können.

Und jetzt kommen wir zur eigentlichen Tat, die viele Fragen aufwirft.

In sehr ruhigen und besonnenen Worten schildert der Hausmeister, der Mike in seine Wohnung gelassen hatte in diesem authentischen Videofilm, dass die beiden Tatverdächtigen schon einmal „dagewesen“ sind. Nach seinen Angaben vor „sieben Tagen“.

Die Anzeige hatte allerdings erst ein paar Tage später stattgefunden.

Was war damals passiert? Bis zu dem dramatischen Wendepunkt der Bluttat in der Küche der Zwei-Zimmer-Wohnung war  im Grunde das selbe wie an jenem verhängnisvollen vergangenen Samstag abend geschehen. Es wurde „die Tür eingetreten“.  Wohlgemerkt die Tür einer Wohnung, in der die Täter absolut nichts zu suchen hatten.

Die Tür in einem ordentlichen Wohnhaus mit ordentlichen Mietern in einer Gegend, die keiner der berüchtigten sozialen Brennpunkte im Weserbergland ist. Wer so etwas macht, der ist nicht nur hochgradig gewaltbereit – er übt die Gewalt auch bereits auf massivste Weise und mit großer Selbstverständlichkeit aus.

Das war bereits "Faustrecht"

Das ist mehr als ein „normaler Einbruch“, den man zu den Akten nehmen kann, das ist ein regelrechter Überfall in einer zivilisierten Wohngegend. Faustrecht!

Und es gibt keinen Zweifel:  Die Gewalt richtet sich gegen eine ganz bestimmte Person, im Grunde genommen aber auch gegen zwei Personen. Nämlich zwangsläufig auch den Wohnungsinhaber. Bei einem so hochgradigen Gewaltpotential ist zu erwarten, dass die Polizei mit Hochdruck unverzüglich der Sache nachgeht, weil Gefahr im Verzuge ist, weil die Eskalation schon programmiert scheint. Die Personen waren seinerzeit klar identifiziert worden. Zumindest einer ist polizeibekannt und bekannt waren auch die aktuellen Aufenthaltsadressen im Ort.  Ob und inwieweit der Fall nicht nur als routinemäßige Erfassung zu den Polizeiakten gewandert ist, lässt sich im Moment noch nicht abschätzen. Die Polizei wird sich jedoch Fragen gegenüber sehen.  Was auch immer von der Polizei an Maßnahme ergriffen worden ist, aufgrund des Zeitablaufes ergriffen werden konnte – es muss die beiden potentiellen Täter nicht sonderlich beeindruckt haben.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass sie das Überlegenheitsgefühl gewonnen haben könnten, über dem Gesetz zu stehen und in Salzhemmendorf machen zu können was sie wollen. Damit nehmen solche Menschen die Gestalt einer tickenden Zeitbombe an. Hat die Salzhemmendorfer Polizei diese erkennbare Bedrohungslage nicht erkannt? War sie durch eine Reihe von Ereignissen möglicherweise  so überlastet, dass sie der gefährlichen Spur nicht zügig genug nachgehen konnte? Bekanntlich schieben viele Polizisten ein bis an die Grenzen der Belastbarkeit reichendes Überstundenkonto vor sich her. Salzhemmendorf ist auch ein großes Flächenrevier. Gerade auch in der Wilhelm-Busch-Straße ist regelmäßig Streife gefahren worden.

Es muss erlaubt sein unbequeme Fragen zu stellen und mit Bildern wachzurütteln, die zeigen was ein Tatort in der Realität ist

Es muss aber erlaubt sein, diese Fragen zu stellen.  Dies ist Aufgabe der Presse und hier im besonderen Fall der Weserbergland-Nachrichten.de, die eben nicht aus vermeintlicher Sensationsgier über Mord und Totschlag berichtet haben. Sie haben vielmehr einen wahrhaftigen, sich selbst kommentierenden Einblick in die schreckliche Wahrheit eines Tatgeschehens gewährt. Gerade dadurch wird verhindert, geschmeidig schnell zur Tagesordnung überzugehen.

Die Ausstrahlung dieser Tatortsequenzen ohne Todesopfer hat so gesehen ihren wohlüberlegten Sinn und soll wachrütteln. Was auch geschehen ist. Viele Leser der Weserbergland-Nachrichten.de haben  angerufen. Sie haben sehr wohl verstanden, dass dieser Sendebeitrag eine (traurige) Premiere war und dass sich diese Art von Gewalteskalation mit erkennbarer Vorwarnung nicht wiederholen darf. Nicht wenige, auch aus dem Verwandtenkreis haben verständlicherweise angerufen und zunächst nach dem Sinn dieser Bild-Sequenzen gefragt. Und haben dann sehr wohl verstanden, als ihnen die Beweggründe geschildert worden sind. Sie hoffen auf Aufklärung.  Sie werden am kommenden Samstag kurz vor 12 Uhr Blumen ablegen wollen vor dem Haus, das von dem Verbrechen heimgesucht worden ist. Im stillen Gedenken an Mike. Und in Respekt und Achtung vor dem Hausmeister, der Mike bei sich für einige Stunden an diesem Tag aufgenommen hatte. Und alle wissen, das ist ebenfalls die eindeutige Botschaft dieser bewegenden Bilder. Wenn diese mit zu diesem gemeinsamen Gedenken beigetragen haben, dann ist auch hierdurch etwas gewonnen. Es hat sich auch eine frühere Lebenspartnerin von Mike in der Redaktion mitfühlend gemeldet um mitzuteilen, wie sehr sie diese Gedenkminuten am Haus unterstützt.

In diesem Haus, in dieser Wohnung, herrschte stets Sauberkeit und Ordnung - und dann ist das Chaos eingedrungen

Hier ist die Gewalt in eine geordnete, ordentliche Welt eingebrochen. Das beunruhigt, das hätte jedem von uns passieren können.  Das ist die eigentliche, die schreckliche Botschaft. Und wir müssen daraus lernen und die Konsequenzen ziehen. Mit Nachbarschaftshilfe, Interesse am stillen Leid des anderen. Auch wenn es manches Mal äußere Umstände sind, die die Hilfe sehr schwer machen.

Die Weserbergland-Nachrichten.de haben sich möglicherweise bei manchen Polizisten keine Freunde gemacht.  Die wollen hinter einer abgeschirmten Wand arbeiten, was eine akribische Rekonstruktion des Falles auch erfordert. Es sollen die Ermittlungsarbeiten nicht gestört werden. Was nicht in das Polizeibild einer sachdienlichen Presse-Berichterstattung fällt, wird aber gern auch voreilig als " unseriös" abgestempelt. Die altbekannte Allzweckwaffe. Die Polizei will zudem das Gefühl vermitteln nicht nur hier in der Region alles im Griff zu haben und verweist gern auch zu Recht auf die vergleichsweise  hohe Aufklärungsquote im Weserbergland. Das ist eine respektable Sicherheits-Leistung und die Polizei leistet für gewöhnlich eine gute Arbeit.

Und die unbequeme Frage kommt auch hier zum Schluß

Doch es ist auch hier in diesem Fall  nicht so einfach. Und deshalb kommt die unbequeme Frage zwangsläufig zum Schluß: Hätte Mike noch leben können? Hätte er noch gelebt, wenn in richtiger Einschätzung der Gefährdungssituation die angemessenen Maßnahmen ergriffen worden wären?  Und wenn sie ergriffen worden sind, was wir zu diesem Zeitpunkt alle so noch nicht wissen können, warum sind sie auf so blutige Weise fehlgeschlagen?

Fragen wird man ja wohl noch können. Auch wenn man sich dadurch an der einen oder anderen Stelle keine Freunde macht. Es ist die Frage, die genau die trockene, noch unter dem bewegenden Geschehenseindruck stehende Schilderung des Hausmeisters  in diesem kurzen „Tatortbeitrag“ aufwirft. Der Hinweis, dass „die schon mal da waren“.  Und dass das Tage vor der Bluttat angezeigt worden ist.

Es sind die einfachen Worte, die Wirkung zeigen. Und die stummen Bilder von Spuren, die noch nicht weggewischt worden sind.

Sie klagen an.

Und noch eines: An wilden Spekulationen zu den Hintergründen der Tat beteiligen sich die Weserbergland-Nachrichten.de nicht. Es zählen zunächst die bekannten Fakten.

 

 

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