Schaden von mehr als 100.000 Euro - Brandursache noch unklar
Wohnhaus in Flammen: Sämtliche Mieter werden an Heilig Abend obdachlos
Hildesheim (wbn). Es war die heutige Stunde der Bescherung, da ereignete sich in einer Wohnung in der Hildesheimer Sandstraße eine Bescherung ganz anderer Art. Aus ungeklärter Ursache brach ein Feuer aus, mussten die Mieter mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.
Bald brannte es nicht nur im ersten Obergeschoss - die Flammen drangen auch in die Dachkonstruktion vor. Während andere feierten, versammlten sich die Mieter - etwa sieben Mietparteien - auf der Straße vor der Fassade ihres in Flammen stehenden Wohnhauses. Alle Wohnungen waren evakuiert worden, ein Sachschaden von gut 100.000 Euro entstanden.Fortsetzung von Seite 1
Nachfolgend der Bericht der Hildesheimer Feuerwehr von heute Abend: "Am Heiligen Abend kam es gegen 17:00 Uhr zu einem Wohnungsbrand in der Sandstraße in Himmelsthür. Auf Grund des eingehenden Notrufes wurde die Berufsfeuerwehr Hildesheim und die Freiwillige Feuerwehr Himmelsthür alarmiert. Da zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, ob sich noch Menschen in der Brandwohnung oder dem übrigen Mietshaus befinden, wurde ebenfalls ein zweiter Rettungswagen (RTW) und ein Notarzt zur Einsatzstelle geschickt. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte vor Ort waren bereits alle Mieter im Freien und der Inhaber der Brandwohnung in Sicherheit.
Aus zwei Fenstern im ersten Obergeschoss loderten die Flammen bereits bis an die Dachkante und die Holzbrüstung des Balkons standen ebenfalls in Brand. Durch den schnellen Einsatz zweier C-Strahlrohre im Außenbereich konnte verhindert werden, dass das Feuer im Giebelbereich in die Dachkonstruktion und die Dachgeschosswohnung eindrang. Leider hatte sich der Brand aber hinter dem Haus, aus dem Wohnzimmerfenster, über den Gesimskasten in den Hohlraum zwischen den Dachziegeln und der Verschalung ausgebreitet. In diesem Bereich wurde mit Hilfe der Drehleiter das Dach abgedeckt, um einzelne Glutnester ablöschen zu können.
Während der Löscharbeiten im Außenbereich begann zeitgleich ein Trupp unter Atemschutz mit einem C-Strahlrohr mit dem Innenangriff. Durch die hohen Temperaturen, die dazu führten, dass das Inventar auf dem Flur ebenfalls in Brand geraten war, hatte der Trupp erhebliche Schwierigkeiten zum Wohnzimmer, dem Brandraum, vorzudringen. Nach gut einer Stunde konnte "Feuer aus" an die Leitstelle gemeldet werden, die Nachlöscharbeiten nahmen noch eine etwas längere Zeit in Anspruch.
Der Mieter der Brandwohnung wurde mit einer Rauchgasvergiftung durch den Rettungsdienst in ein Hildesheimer Krankenhaus gebracht. Durch das Löschwasser und eine entstandene Leckage der Wasserleitung wurde die elektrische Anlage des Mietshauses so stark beschädigt, das die Stromversorgung durch die EVI abgeschaltet werden musste und eine Evakuierung aller übrigen Wohnungen notwendig wurde.
Die sieben weiteren Mietparteien konnten bei Angehörigen unterkommen. In der Wohnung und an dem Haus entstand ein geschätzter Schaden in Höhe von 100.000 Euro. Die Brandursache steht noch nicht fest, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Während der Löscharbeiten in der Sandstraße stellte die Stadteinsatzreserve mit den Freiwilligen Feuerwehren Stadtmitte 2 und Moritzberg den Brandschutz in Hildesheim sicher."