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Grippewelle rollt ins Weserbergland - Subtyp H3N2 sehr verbreitet – Ansteckungsgefahr in Südniedersachsen schon sehr hoch - Ärzte: Für Grippe-Impfung ist es noch nicht zu spät!

Von Maximilian Wehner

Donnerstag, 16. Februar 2017 – Hannover/ Hameln/ Hildesheim/ Holzminden/ Northeim/ Göttingen/ Schaumburg/ Nienburg/ Detmold/ Minden (wbn). Ein Niesen hier, ein Husten dort. Was so harmlos beginnt, kann mit hohem Fieber enden. Die Erreger tummeln sich überall: Nicht nur in der Luft, sondern auch an Türklinken, an Haltegriffen und an Treppengeländern. Momentan ist die Ansteckungsgefahr mit dem Grippe-Virus in den meisten Kreisen des Weserberglands und Südniedersachsens besonders hoch. Bei Gesprächen der Weserbergland-Nachrichten.de mit den einzelnen Landkreisen stachen vor allen Dingen die Landkreise Northeim und Göttingen hervor: Die Grippezahlen in den vergangenen Wochen sind in diesen beiden Landkreisen besonders stark in die Höhe geschnellt.

In Göttingen wurden in diesem Jahr in der Mitte der Grippesaison schon mehr als fünf mal so viele Fälle gemeldet wie in der gesamten vergangenen Saison. Insgesamt 191 gemeldete Fälle sprechen eine deutliche Sprache: Überall in Südniedersachsen und dem Weserbergland ist der Krankenstand durch die Grippe momentan hoch.

Kommende Woche wird's richtig ernst

Und in den nächsten Wochen wird die Zahl der Erkrankungen noch weiter steigen: „Wir rechnen damit, dass die Grippewelle jetzt ins Rollen kommt“, erklärt Dr. Kerstin Ahaus, Leiterin des Gesundheitsamtes beim Kreis Lippe. Daher empfiehlt Detlef Johansson, Pressesprecher der Stadt Göttingen, eine Grippeschutzimpfung zu machen: „Diese ist auch zum jetzigen Zeitpunkt noch sinnvoll, auch wenn die Impfung möglicherweise nicht zu 100 Prozent wirksam ist und bis zum Eintritt der Wirkung rund zehn bis vierzehn Tage vergehen.“ Die Grippe-Saison geht schließlich meist noch bis Mitte Mai.

(Zum Bild: Gesunder Landkreis oder Influenza-Hotspot? Mit einem Klick auf die Grafik öffnet sich die interaktive Karte mit einer Übersicht über die Grippe-Verbreitung im Weserbergland. Visualisierung: Weber)

 

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Die aktuellen Grippezahlen sind nur „die Spitze des Eisbergs“, denn nicht alle Grippeerkrankungen werden an Labore weiterverschickt. Diese sind allerdings verpflichtet nachgewiesene Grippefälle ans zuständige Gesundheitsamt weiterzuleiten. Normalerweise wird also nur bei einem sehr kleinen Teil von Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen Probematerial aus den Atemwegen entnommen, an ein Labor geschickt und auf Influenzaviren getestet. Die Zahlen geben somit einen Aufschluss auf die momentane Entwicklung und Gefährdungslage einer Grippeerkrankung in einer Region, sind aber nur Stichproben.

Woran ist eine Infektion zu erkennen?

Grippe und Erkältungen ähneln sich erst einmal sehr: So kann letztendlich nur ein Besuch beim Hausarzt Aufschluss darüber geben ob es sich bei der Erkrankung lediglich um eine Erkältung oder um eine Grippeerkrankung handelt. Zusätzlich kann der Hausarzt Medikamente zur Besserung verschreiben.

Normalerweise kommt eine Grippe sehr plötzlich: Ein schnell einsetzendes Krankheitsgefühl mit Fieber und trockenem Hals ist darüber hinaus typisch für eine Influenza-Erkrankung. Begleitet wird diese meist von Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen. Erkrankte sollten den Kontakt zu Menschen vermeiden. Weiterhin sollten Grippe-Erkrankte sich ausruhen und eine Bettruhe einhalten.

Wie ist eine Ansteckung zu vermeiden?

Die Grippe ist eine Viruserkrankung und Viren verändern sich mit der Zeit. Das heißt wir können mehrmals im Jahr von einer Grippe-Erkrankungen betroffen sein. Abhilfe schafft hier nur eine Impfung, die Jahr für Jahr erneuert werden muss. In diesem Jahr ist der Subtyp H3N2 sehr verbreitet, allerdings auch im diesjährigen Impfstoff enthalten.

Das Grippe-Virus ist hochansteckend: Schon ein Niesen eines Grippe-Erkrankten in der Umgebung kann ausreichen, um sich bei ihm anzustecken. Denn durchs Niesen, Husten und sogar durchs Sprechen gelangen kleinste, virushaltige Tröpfchen aus dem Rachen-Nasen-Bereich in die Luft, die dann von Anderen in der Nähe eingeatmet werden können. Darüber hinaus lauert überall die Gefahr einer Ansteckung: An Türklinken, an Treppengeländern oder an Aufzugs-Knöpfen.

Die einzige Chance sich – abgesehen von der Impfung – vor einer Grippe-Erkrankung zu schützen ist häufiges und vor allen Dingen gründliches Händewaschen, sowie den Kontakt mit erkrankten Menschen zu vermeiden.

 

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