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Missbrauchsfälle von Lügde hätten vom Jugendamt Hameln-Pyrmont verhindert werden können

Nach Ausschußsitzung kommen die ersten Rücktrittsforderungen: FDP-Landtagsabgeordnete legt Tjark Bartels nahe den Hut zu nehmen

Donnerstag 21. März 2019 - Hannover (wbn). Mehr oder weniger verklausuliert hat die sozialpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion Sylvia Bruns heute dem Landrat des Landkreises Hameln-Pyrmont Tjark Bartels (SPD) nahegelegt selbst die Konsequenzen aus dem Versagen seiner Jugendamtsbehörde zu ziehen und von seinem Amt als Landrat zurückzutreten.

Der Redaktion liegt eine Pressemitteilung der FDP-Landespolitikerin vor, die sie nach der Ausschuss-Sitzung erstellt hat, in der Tjark Bartels bis in den frühen Nachmittag zu dem Verhalten seiner Landkreisbehörde im Missbrauchsfall von Lügde Stellung genommen hatte.

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Bruns wörtlich: „…aber es geht um die Frage der Verantwortung, der im Landkreis Hameln-Pyrmont nicht genügend nachgekommen ist. Und an der Spitze dieses Organisationsverschuldens steht der Landrat. Es ist seine Entscheidung persönliche Konsequenzen daraus zu ziehen. Ich wüsste, wie ich mich im Hinblick auf mein Amt zu verhalten hätte“.
Nachfolgend die Pressemitteilung der FDP-Fraktion im Wortlaut: „In der heutigen Unterrichtung im Sozialausschuss des Landtags ist klar geworden, dass Missbrauchsfälle durch konsequentes Handeln des Landkreises Hameln-Pyrmont hätten verhindert werden können.
"Bereits die Sorgerechtsübertragung auf den Täter war zweifelhaft, allein aufgrund der damals offensichtlichen Lebensverhältnisse und -umstände auf dem Campingplatz", so die sozialpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Sylvia Bruns. Erstaunt zeigte sie sich über die Haltung des Landrats Bartels, ein entsprechendes Verfahren sei vermutlich sowieso nicht zu gewinnen gewesen. "Wer so eine Haltung vorlebt zeigt, dass das Kindeswohl nicht bis zum Gericht verteidigt wird, sondern vorher schon aufgegeben wird." Für die Landespolitik gelte es jetzt zu prüfen, ob die Landkreise und kreisfreien Städte mehr Unterstützung bei der Ausstattung ihrer Jugendämter benötigen. "Wir werden prüfen, ob eine Revisionsprüfung auf Landesebene der richtige Weg sein kann, um auch kreisübergreifende Hinweise bündeln zu können, damit Missbrauchsfälle schneller aufgeklärt und die Täter zur Verantwortung gezogen werden“, kündigt Bruns an.

Klarstellend weist Sylvia Bruns daraufhin, dass es heute nicht um die Ablenkung vom Täter geht. Dieser und alle Mittäter müssen bestraft werden. "Aber es geht um die Frage der Verantwortung, der im Landkreis Hameln-Pyrmont nicht genügend nachgekommen ist. Und an der Spitze dieses Organisationsverschuldens steht der Landrat. Es ist seine Entscheidung persönliche Konsequenzen daraus zu ziehen. Ich wüsste, wie ich mich im Hinblick auf mein Amt zu verhalten hätte“, so Sylvia Bruns abschließend.

Hintergrund: Im Sozialausschuss berichtete am Donnerstag der Landrat des Kreises Hameln-Pyrmont über die Missbrauchsvorfälle auf dem Campingplatz Lügde.“

 

 

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