Ein Biker war sogar doppelt so schnell unterwegs wie erlaubt
Zum Beginn der Motorradsaison: Tempo- Messungen mit erschreckenden Ergebnissen
4. Juni 2014 - Hameln (wbn). Die Motorradsaison ist eröffnet – und so sind auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Motorradfahrer auf den Straßen unterwegs. Das Problem: Einige Biker halten sich offensichtlich bei weitem nicht an die Tempolimits, wie die Geschwindigkeitskontrollen des Landkreises Hameln-Pyrmont der vergangenen Wochen zeigen. Deshalb appelliert der Leiter des Verkehrsamtes beim Landkreis jetzt an die Vernunft der Zweiradfahrer.
Bereits Anfang Mai wurde auf der L 433 zwischen Hohenrode und Rumbeck ein Motorradfahrer mit satten 203 Kilometer pro Stunde gemessen. Zehn Tage später erfassten die Messbeamten an derselben Stelle einen weiteren Motorradfahrer mit 195 km/h. Erlaubt ist an dieser Stelle Tempo 100. Besonders gefährlich: An der Messstelle mündet die Straße zur Weserfähre nach Großenwieden mit entsprechendem Abbiegeverkehr ein. Gegenüber befindet sich der Einmündungsbereich zum Wald mit Forst- und Wanderwegen. In dem Bereich ist stets mit einmündendem, teils landwirtschaftlichem Verkehr, aber auch mit kreuzenden Radfahrern und Fußgängern zu rechnen.
(Zum Bild: Gefährlicher Streckenpunkt mit Zweiradraser-Potential: Die Kreuzung zwischen Hohenrode und Rumbeck. Foto: Landkreis Hameln-Pyrmont)
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Die Geschwindigkeit anfahrender Motorradfahrer wird allzu häufig bereits bei zulässigem Tempo unterschätzt. Kaum vorstellbar, welche Auswirkungen ein Zusammenstoß bei einer derart überhöhten Geschwindigkeit hätte. Bereits in der Vergangenheit ist es im Verlauf der Strecke zu schweren Unfällen gekommen. Mit der aktuellen Technik können zu schnelle Biker von vorn und gleichzeitig auch von hinten gemessen und fotografiert werden. Das bedeutet, dass sowohl die Vorderansicht des Kopfes als auch das Heckkennzeichen aufgenommen werden. Eine Identifizierung der Fahrerin bzw. des Fahrers und damit eine Ahndung des Tempoverstoßes ist dadurch grundsätzlich möglich.
„Für die beiden gemessenen Motorradfahrer ist die Motorradsaison nicht nur nach wenigen Tagen der laufenden Saison schon bald wieder vorbei“, so Andreas Stemme, Leiter des Straßenverkehrsamtes, „auf sie wartet zudem ein saftiges Bußgeld in Höhe von mindestens 600 Euro.“ Bei dieser unverantwortlichen Geschwindigkeit kann ferner nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um einen vorsätzlichen Verstoß handelt, der zu einer deutlichen Erhöhung des Bußgeldes führt. Die Verkehrssünder erwarten außerdem zwei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von drei Monaten. Übrigens wird die Fahrerlaubnis ab 8 Punkten gemäß der zum 01.05.2014 eingeführten Punktereform entzogen.
Daher Stemmes Appell an alle Motorradfahrer: „Genießen Sie Ihre Touren. Denken Sie dabei an Ihre eigene Gesundheit und auch an die der anderen Verkehrsteilnehmer. Halten Sie sich an die Verkehrsregeln und seien Sie umsichtig mit angepasster Geschwindigkeit und gegenseitiger Rücksichtnahme im Straßenverkehr unterwegs.“