Nach NRW-Gesetzesnovellierung
Landkreis Lippe will Rettungswache Lügde-Elbrinxen vom DRK Weserbergland übernehmen
Donnerstag 13. November 2014 - Detmold/Lügde (wbn). Der Landkreis Lippe treibt die Pläne zur Kommunalisierung dreier Rettungswachen voran – darunter die Wache in Lügde-Elbrinxen, die bisher durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Weserbergland betrieben wurde.
Der Hintergrund: Nach einer Novellierung des Rettungsdienstgesetzes in Nordrhein-Westfalen ist es nun vorgeschrieben, dass die Trägerschaft der Rettungswachen alle fünf Jahre von den Kreisen und kreisfreien Städten neu vergeben werden muss. Durch die Gesetzesnovellierung befürchten die Kommunen nun aber eine höhere Instabilität und Unruhe, weil alle fünf Jahre neue Verantwortliche und Mitarbeiter die Rettungswachen besetzen würden. Daher entscheiden sich bundesweit immer mehr Kommunen dafür, den Betrieb ihrer Rettungswachen zu kommunalisieren.
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Im Kreis Lippe betrifft dies nach Wunsch von Landrat Friedel Heuwinkel die Wachen Bad Salzuflen, Lemgo und eben die Wache Lügde-Elbrinxen. „Unser oberstes Ziel muss es sein, die hohe Qualität unseres Rettungsdienstes in Lippe nachhaltig und langfristig zu erhalten“, betonte Heuwinkel jüngst im Rahmen einer Pressekonferenz in der neuen Rettungswache in Lemgo. Auch sie soll – vorbehaltlich der Zustimmung durch den Kreistag – im Jahr 2016 in kommunale Hand übernommen werden, um der neuen Fünf-Jahres-Vergabe zu entgehen.
Denn: „Was die zeitliche Befristung der Vergabe für den einzelnen Retter bedeutet, kann jeder nachvollziehen. Alle fünf Jahre Angst um seinen Arbeitsplatz zu haben, wie soll unter diesem Druck langfristig gute Leistung erbracht werden. Der Kopf ist nicht frei für die eigentliche Arbeit. Durch die Kommunalisierung wird dieser Druck von den Mitarbeitern genommen.“
Stimmt die Politik der Übernahme der drei Wachen zu, werden voraussichtlich Mitte kommenden Jahres 50 Stellen für Rettungssanitäter und Rettungsassistenten ausgeschrieben, heißt es. „Deren wertvolle Berufserfahrung bleibt dem Kreis Lippe durch Sicherung des Arbeitsplatzes langfristig erhalten. Abwanderungen zu anderen Kommunen, die den Rettungsdienst kommunal aufgestellt haben, verlieren damit ihren Reiz“, so der Landrat.
Bemerkenswert: In der Pressestelle des DRK Weserbergland in Hameln waren die Absichten des Nachbar-Landrats am Donnerstagmittag noch nicht bekannt.