Haben Betreiber und Behörden gegen Vorschriften verstoßen?
2000 Atommüllfässer gelten an 17 Standorten in Deutschland als undicht
Mittwoch 19. November 2011 - Hannover/ Hamburg (wbn). Atommüll: Haben Betreiber und Behörden gegen Vorschriften verstoßen? Gut 2.000 Atommüllfässer in Deutschland gelten als undicht!
Zu den Ursachen der undichten Atommüll-Fässer erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt am heutigen Morgen: „Es reicht nicht aus, die Schäden an Atommüll-Fässern einfach festzustellen, sondern jetzt muss ermittelt werden, wer die Verantwortung für dieses Desaster trägt. Und die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden."
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An 17 Standorten in Deutschland sind etwa 2.000 Atommüll-Fässer beschädigt oder undicht. Als Begründung weisen die Eigentümer des Mülls und die Behörden unisono darauf hin, dass ursprünglich eine frühere Einlagerung in Schacht Konrad geplant gewesen sei und niemand damit gerechnet habe, dass diese Fässer so lange oberirdisch aufbewahrt werden müssen.
Dabei ist seit langem bekannt, dass sich die Einlagerung in Schacht Konrad verzögert. Das ist keine neue Erkenntnis. Und normalerweise wird die Zwischenlagerung von Atommüll nur für befristete Zeiträume von den Behörden genehmigt.
Jochen Stay: "Wir fragen also: War die Lagerung in diesen Fässern gar nicht so lange genehmigt und haben sich die Betreiber der Zwischenlager darüber hinweggesetzt? Oder haben die Behörden der jahrzehntelange Aufbewahrung in vor sich hin rottenden Fässern zugestimmt? Haben die Müll-Eigentümer den Behörden vorgegaukelt, es sei alles sicher? Gab es keine regelmäßigen Kontrollen? Wer trägt die Verantwortung dafür, dass alles so schief gelaufen ist?"
Es sei empörend sagte Stay, "dass alle Beteiligten so tun, als seien beschädigte und undichte Fässer ein ganz normaler Vorgang und als gäbe es niemand, der die undichten Fässer zu verantworten hat.“