Aus der Rubrik "dumm gelaufen":
Eine Fahne und eine unglaubwürdige Geschichte: Führerschein weg, Strafverfahren am Hals
Sonntag, 9. August 2015 - Lügde/ Lippe (wbn). Märchenstunde für die Polizei im lippischen Lügde. Das Märchen handelt von dem Unbekannten, der den eigenen BMW geklaut haben soll und dann – jetzt wird’s richtig märchenhaft – angeblich wieder zurückgestellt hat.
Weil dies auffallend flüssig erzählt wurde, bat die Polizei so ganz nebenbei auch um eine Blutprobe. Die Polizisten vor Ort hatten in doppelter Hinsicht eine gute Nase. Nicht nur wegen der Fahne sondern auch hinsichtlich der Glaubwürdigkeit. Denn ein stark beschädigter Audi spielte nämlich auch eine wichtige Rolle.
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Und der kam in dem Märchen so nicht vor. Folge: Kein Literaturpreis – sondern Führerschein weg, Strafverfahren am Hals. Nachfolgend der Polizeibericht: „Etwa gegen 06.00 Uhr am Samstagmorgen meldete sich der 27-jährige Halter eines BMW bei der Polizei und gab an, dass er soeben seinen Pkw stark beschädigt an der Waldstraße in Lügde aufgefunden habe.
Offenbar habe eine unbekannte Person mit seinem Pkw eine "Spritztour" gemacht habe und ihn stark beschädigt wieder an seinem ursprünglichen Abstellort an der Waldstraße in Lügde geparkt. Als die Beamten dort eintrafen, machte der Fahrzeughalter unglaubwürdige Angaben zu dem angeblichen Autodiebstahl und verwickelte sich in Widersprüche, so dass sich die Ermittlungen schnell gegen ihn selbst richteten. Kurze Zeit später wurde in der Kilianstraße ein stark beschädigter Audi aufgefunden. An der Unfallstelle lagen überdies noch Teile des BMW.
Offensichtlich war der 27-jährige mit seinem BMW auf den Audi aufgefahren, anschließend vom Unfallort geflüchtet und hatte dann vergeblich versucht, die Polizei mit seiner "Geschichte" auf eine falsche Spur zu lenken. Da er erheblich unter Alkoholeinfluss stand, wurde die Entnahme einer Blutprobe angeordnet und sein Führerschein beschlagnahmt.
Sein BMW wurde für weitere Untersuchungen sichergestellt. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.“