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Der Fall Tönnies ist bundesweit ein Alarmsignal

Carola Reimann: Corona legt strukturelle Probleme der Fleischbranche schonungslos offen

Donnerstag 18. Juni 2020 - Hannover / Gütersloh (wbn). In einem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies im Landkreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen wurden bis Mittwochabend insgesamt 657 Beschäftigte positiv auf Covid-19 getestet. Insgesamt 7.000 weitere Personen sind von den örtlichen Behörden unter Quarantäne gestellt worden.

Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann erklärt zu den Zuständen in der Fleischindustrie: "Corona legt die strukturellen Probleme in der Fleischbranche schonungslos offen.

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Sowohl bei der Unterbringung als auch im Betrieb selbst sind die Beschäftigten häufig auf sehr engem Raum zusammen, so dass sich Infektionen schnell verbreiten können. Dazu kommt, dass es für Werkvertragsbeschäftigte keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gibt. Dies kann dazu führen, dass Betroffene aus finanzieller Not auch mit Symptomen weiterarbeiten und ihre Kolleginnen und Kollegen infizieren.

Die vom Bund geplante Abschaffung der Werkverträge in der Fleischindustrie ist vor diesem Hintergrund auch ein Mittel gegen die Weiterverbreitung des Virus in den Betrieben. Es kommt jetzt ganz entscheidend darauf an, dass es keine Personalverschiebungen vom betroffenen Betrieb im Landkreis Gütersloh zu anderen Standorten der Tönnies-Gruppe gibt. Wir haben in Niedersachsen bereits nach dem Auftreten erster Infektionen in Schlachthöfen im Mai per Erlass das Durchwechseln von Personal in diesem Bereich untersagt. Diesem Erlass ist weiter unbedingt Folge zu leisten.

Eine Ausbreitung des Infektionsgeschehens in andere Landkreise und auch nach Niedersachsen muss unbedingt verhindert werden."

 

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