Die Erklärung von Stadt und Kreis im Wortlaut
Kein Weihnachtsmarkt in Hameln - Sicherheit hat Priorität
Donnerstag 29. Oktober 2020 - Hameln (wbn). Die Weserbergland-Nachrichten.de hatten gestern bereits in einer Eilmeldung berichtet, dass der Weihnachtsmarkt in Hameln in seiner bekannten Form als alkoholgeschwängerter Glühweinbuden-Zauber abgesagt werden musste. Wegen der sich erneut zuspitzenden Corona-Situation.
Bundesweit und im Weserbergland. Nachfolgend die gemeinsame Presseerklärung der Stadt Hameln und des Landkreises Hameln-Pyrmont.
Aber immerhin: Lichterglanz und Tannenbäume sollen in der Innenstadt trotz Corona-Pandemie für weihnachtliche Atmosphäre sorgen, an einzelnen Verkaufsständen können Kunsthandwerk und Süßwaren angeboten werden. Und auch ein Kinderkarussell soll möglich sein. Vom einem „Weihnachtsmarkt light“ möchte Rathauschef Griese nicht sprechen. Ein Ersatz für das, was wir als Weihnachtsmarkt kennen, sei das Alternativkonzept gewiss nicht. So werden Glühwein und Bratwurst tabu sein, allenfalls Mandeln, Lebkuchen und andere Süßigkeiten, die für den Verzehr zu Hause gedacht sind, dürfen verkauft werden.
Griese sieht die einzelnen Verkaufsstände als Chance, dazu beizutragen, „dass es trotz der Corona-Pandemie in der Innenstadt nicht grau und trüb aussieht“. Dieses stark reduzierte Konzept werde vom Landkreis Hameln-Pyrmont mitgetragen. Oberbürgermeister Griese und die Mehrheit der Fraktionsspitzen haben sich darauf verständigt, dafür die Sondernutzungssatzung zu ändern. Die Verkaufsstände könnten demnach voraussichtlich am 1. Dezember öffnen.
Bereits der ursprüngliche Plan der Stadt sah einen anderen Weihnachtsmarkt als gewohnt vor: Die einzelnen Buden sollten – weit auseinandergezogen – über die gesamte Fußgängerzone verteilt werden, um Abstandsgebote einhalten zu können. Die Gesamtzahl der Buden hätte dabei kaum verringert werden sollen. Gemeinsam mit der Hameln Marketing und Tourismus GmbH hatte die Stadt ein entsprechendes Hygienekonzept erstellt und mit dem Gesundheitsamt des Landkreises beraten.
Für diesen Plan kommt nun das Aus. „Uns war von vornherein bewusst, dass ein Weihnachtsmarkt nur dann stattfinden kann, wenn die Infektionszahlen es zulassen“, betont OB Griese. Aufgrund des aktuell starken Anstiegs der Fallzahlen sei konsequentes Handeln erforderlich, um die Pandemie einzudämmen. „Die Sicherheit für Beschicker und Besucher hat für uns oberste Priorität“, begründen Landrat Dirk Adomat und OB Claudio Griese die gemeinsam getragene Entscheidung.
Für die Marktbeschicker sei es wichtig, nun Klarheit zu erhalten – so bitter die aktuelle Nachricht auch sei. Griese: „Wir bedauern sehr, dass den Beschickern in dieser für sie schwierigen Zeit eine weitere wichtige Einnahmequelle wegbricht. Dies bedeutet für viele eine ernste Bedrohung ihrer Existenz.“