Dennoch kampfstarker Auftritt
Aus der EHF European League Women ausgeschieden - HSG Blomberg-Lippe hat nur Unentschieden gespielt
Sonntag 21. November 2021 - Blomberg (wbn). Das war`s. Die HSG Blomberg-Lippe hat sich am Samstagabend erhobenen Hauptes aus der EHF European League Women verabschiedet.
Nachdem das Hinspiel gegen Váci NKSE vor einer Woche mit 27:32 verloren ging, erkämpfte sich das Team aus der Nelkenstadt im Rückspiel der dritten Runde ein 24:24 (10:10)-Unentschieden. Aufgrund der Addition aus Hin- und Rückspiel zieht Váci NKSE allerdings anstatt Blomberg-Lippe in die Gruppenphase des internationalen Wettbewerbs ein. Die Vorzeichen standen am Samstag alles andere als gut: Aufgrund von zwei Corona-Verdachtsfällen hatte das Team von HSG-Trainer Steffen Birkner unter der Woche Vorsicht walten lassen und konnte nur zwei Trainingseinheiten absolvieren.
(Zum Bild: Nele Wenzel zeigte in der Schlussphase einen starken Auftritt. Foto: Matthias Wieking)
Im zweiten Abschnitt drückte Váci von Beginn an auf die Entscheidung. Mit leichten Treffern aus dem Rückraum enteilten die Ungarinnen dem Team aus der Nelkenstadt bis zur 45. Minute auf 13:19. Immer wieder scheiterte die HSG mit harmlosen Würfen aus dem Rückraum an Váci-Torfrau Pásztor. Doch als niemand mehr an ein Weiterkommen glaubte, drehten die Blombergerinnen noch einmal mächtig auf. Mit dem gefürchteten Tempospiel der HSG erzielte Rajes nun Treffer um Treffer. Zudem feierte das erst 17-jährige Toptalent Nieke Kühne ihr Debüt im Trikot des Bundesligateams und versprühte dabei große Unbekümmertheit. Nach 48. Minuten fasste sich das großgewachsene Nachwuchstalent ein Herz aus dem Rückraum und verwandelte den Ball unhaltbar zum 16:20 im Tor der Gäste. Wenig später sorgte ebenfalls Kühne nach 53 Minuten für den 21:21-Ausgleich. Doch auch drei Treffer von HSG-Kreisläuferin Nele Wenzel sollten in der Schlussphase nicht für das große HSG-Wunder ausreichen. 30 Sekunden vor dem Spielende sorgte Gästespielerin Vivien Grosch für den 24:24-Endstand. Beste Werferinnen bei der HSG waren am Samstagabend Rajes und Kordovská, welche jeweils fünfmal erfolgreich waren. Bei den Gästen erzielte Csenge Kuczora sieben Treffer.
„Wir haben sowohl im Hin- als auch im Rückspiel zu viele Möglichkeiten ungenutzt gelassen“, haderte HSG-Trainer Birkner nach Spielende mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft. „Leider liegt eine schwierige Woche hinter uns, in der wir kaum trainieren konnten und uns viel mit Themen abseits des Handballsports beschäftigen mussten. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass uns gestern Abend viele Abstimmungsfehler unterlaufen sind. Auf internationalem Niveau wird sowas dann eiskalt bestraft. Ich ziehe den Hut vor der großen Moral meiner Mannschaft, nach dem zwischenzeitlichen Rückstand noch einmal in dieser Art und Weise zurückzukommen“, so Birkner.
Gefallen haben dem HSG-Coach trotz des Ausscheidens zudem die „sehr guten und engagierten Auftritte von Nieke Kühne und Nele Wenzel. Auch Kamila Kordovská und Linnea Pettersson haben in der Abwehr Schwerstarbeit verrichtet“, lobt Birkner seine Schützlinge. Ein weiterer schöner HSG-Moment: In der zweiten Halbzeit feierte HSG-Linksaußen Jenny Murer nach über einjähriger Verletzungspause ihr Comeback auf dem Feld.
Nach den anstrengenden letzten Wochen bietet sich der HSG nun Zeit zum Durchatmen. Das nächste Ligaspiel steht dem Team aus der Nelkenstadt erst am 29. Dezember, nach der WM-Pause, bevor. Dann kommt es in der PHOENIX CONTACT arena erneut zum Aufeinandertreffen mit dem amtierenden Deutschen Meister Borussia Dortmund (Anwurf: 19:30 Uhr).
Tore für die HSG: Rajes (5), Kordovská (5), Rüffieux (3), Quist (3), Wenzel (3), Kühne (2), Kynast (1), Pettersson (1), Murer (1)
Tore für Váci: Kuczora (7), Hámori (4), Grosch (4), Kácsor (3), Ballai (2), Aron (1), Schatzl (1), Helembai (1), Diószegi (1)