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Heute ist "Weltbienentag"

Für ein Pfund Honig fliegt eine Biene "dreimal um die Erde"

Von Ralph Lorenz und Veronica Maguire

Freitag 20. Mai 2022 - Hannover / Berlin (wbn). Der heutige Freitag ist Weltbienentag – erstmals ausgerufen am 20. Mai 2018 von den Vereinten Nationen, auf Antrag des slowenischen Imkerverbandes.

Und dass es Slowenen sind, ist auch kein Zufall. Mit Anton Jascha, am 20. Mai 1734 in Bresniza geboren, hatte ein Slowene die erste moderne Imkerei-Schule ins Leben gerufen. Allein die Fakten rund um den Kosmos der bienenfleißigen Völker in den Bienenstöcken erzeugen ein betörendes Summen in den Ohren: Eine Million Bienenvölker schweben tagtäglich in Deutschland in die freie Natur aus um den Konsumenten das Leben zu versüßen. Für ein Pfund Honig fliegt eine Biene im übertragenen Sinne dreimal um die Erde

(Zum Bild: Mit voller Blütenpollenpracht: Die Erdhummelkönigin. Foto: Helge Mey / Nabu)

 

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Für 500 Gramm Honig müssen Arbeitsbienen rund 40.000 Mal ausfliegen und dabei eine Flugstrecke von rund 120.000 Kilometer zurücklegen. Doch dem steht die Gleichgültigkeit und Undankbarkeit vieler Menschen gegenüber, die sich über den komplexen Kreislauf der Natur keine Gedanken machen, der ihnen die goldgelbe Süßspeise erst ermöglicht. Gedankenlos werden Flächen versiegelt, Pestizide versprüht, die das Immunsystem der fleißigen Bienen schwächen und die Orientierung stören. Immerhin: Viele Landwirte im Weserbergland haben Blühstreifen an den Feldwegen angelegt. Unglaublich: Das Sammelgebiet eines Bienenvolkes erstreckt sich auf annähernd 50 Quadratkilometer und ist damit vergleichbar mit der Innenstadtgröße von Köln.

Besonders bedroht sind die Wildbienen, die für die Vielfalt der Pflanzenwelt von Mutter Natur unentbehrlich sind. Rund 300 von 560 Wildbienenarten in Deutschland stehen bereits auf der Roten Liste, das heißt, ihr Bestand ist akut gefährdet. Das Nahrungsangebot für Insekten geht stetig zurück – ein Effekt, der von der Gedankenlosigkeit des Menschen beschleunigt wird. Gefüllte Blüten sehen schön aus, sind aber Blüten ohne Nektar. Geranien und Rosen sind daher für Bienen tote Gewächse. Das Lebenselixier der Bienenvölker sind Blühwiesen, aber auch Totholz. So kommt es auch, dass schmucke Schrebergärten fast schon zum Totalausfall werden, weil knapp geschnittener Rasen den Ordnungssinn der Gartenbesitzer befriedigen, aber der Kleingärtner damit in Wirklichkeit kein Gartenliebhaber ist.

Wer seinen Garten lieb hat, gibt der Natur die Chance sich zu entfalten. Vor allem indem er Abwechslung schafft.

Die Weserbergland-Nachrichten.de haben an ihrer Gebäudefront in Börry übrigens einen Knöterich über Stockwerke hinaufwachsen lassen und mit der Blühpflanze an dem ehemaligen Bankgebäude für eine sichere Bank der wilden Bienenkulturen gesorgt. Das erfreut wiederum zahlreiche Vögel, die sich hier ein Stelldichein geben. Natur vor der Haustür! Der Drogerie-Filialist Rossmann leistet übrigens einen phantasievollen Beitrag gegen das Bienensterben indem er ab dem 30. Mai 75.000 Tüten Saatgut verschenkt. In der Hoffnung, dass der Inhalt der Tüten tatsächlich in freier Natur ausgebracht wird.

 

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