Wiederholt geschützte Nutztiere gerissen
Minister Meyer begrüßt, dass Problemwolf bei Stade "entnommen" werden soll
Donnerstag 30. Mai 2024 - Stade / Hannover (wbn). Der Landkreis Stade hat am heutigen Donnerstag eine Ausnahmegenehmigung zur sogenannten „Entnahme“ – also Tötung - eines „Problemwolfes“ veröffentlicht, die nach einer Frist von einer Woche in Kraft tritt.
Dazu sagt Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer: „Ich begrüße diesen Schritt des Landkreises Stade sehr. Wölfe, die wiederholt geschützte Nutztiere reißen, sich Menschen auffällig nähern oder wie hier den Deich- und Hochwasserschutz gefährden, müssen entnommen werden - ohne dabei den Artenschutz zu gefährden.
Ich habe immer gesagt: Der Hochwasser- und Küstenschutz durch Schafe am Deich hat für mich höchste Priorität. Die Landkreise sind als Untere Naturschutzbehörde nach dem Bundesnaturschutzgesetz die zuständige Behörde für die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen zur Wolfsentnahme. Das Beispiel Stade und letztes Jahr die Region Hannover zeigen: Die Landkreise können selbst gegen Problemwölfe vorgehen, die Schäden verursachen - wenn die rechtlichen Voraussetzungen dafür vorliegen.
Gleichwohl hat mein Haus auf seinen Wunsch hin den Landkreis Stade entsprechend fachlich unterstützt und auch die Nichtgefährdung der wachsenden Wolfspopulation durch die geplante Einzelentnahme festgestellt. Jetzt bleibt abzuwarten, wie die Gerichte auf mögliche Klagen reagieren. Für mich ist im konkreten Fall vor allem ein Grund sehr plausibel: Wir brauchen Schafe auf den Deichen, um diese zu bewirtschaften und in Stand zu halten. Gibt es keine Schafe mehr, weil Wölfe sie zu häufig reißen oder sie aus Angst vor Wolfsangriffen eingestallt werden, leidet der Deichschutz massiv. Das gilt es zu verhindern - auch durch das Töten einzelner Problemwölfe zur Abwehr ernster wirtschaftlicher Schäden nach der geltenden FFH-Richtlinie und Rechtsprechung.“