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Im niedersächsischen Garnisonsstandort Seedorf stehen die Fahnen auf Halbmast

 

Einer der gefallenen Fallschirmjäger soll aus Hannover kommen - Staatssekretär ist mit Informationen vorgeprescht 

 

Seedorf/Hannover/Bodenwerder (wbn). In dem kleinen niedersächsischen Ort Seedorf (800 Einwohner) stehen die Fahnen seit Ostern auf Halbmast. Damit gedenkt das Dörfchen im Landkreis Rotenburg der drei in Afghanistan im Gefecht gefallenen deutschen Soldaten, die dem in Seedorf stationierten Bataillon 373 angehört haben.

 

Der Seedorfer Bürgermeister Jakob Hinck sagte heute Abend den Weserbergland-Nachrichten.de, dass der Ort mit den stationierten Fallschirmjägern sehr verbunden sei, sogar Patenschaften übernommen habe und in dieser Woche mit einem Gedenkgottesdienst von den getöteten Soldaten Abschied nehmen werde. Wie eng der Kontakt zu den stationierten Fallschirmjägern ist, zeigt auch die Tatsache, dass Bürgermeister Hinck – wie er den Weserbergland-Nachrichten.de sagte – noch am Freitag abend in Afghanistan angerufen hatte um sich bei den Soldaten vor Ort Klarheit zu verschaffen.

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 Er war von vielen besorgten Müttern und Bürgern mit Anfragen bombardiert worden. Hinck kennt inoffiziell die Namen der Toten, will aber mit Rücksicht auf die Angehörigen weder Ort noch ihre Identität preisgeben und folgt damit der offiziellen Linie der Bundeswehr in Potsdam, die sich bei den Recherchen der Weserbergland-Nachrichten.de ebenfalls bedeckt hielt. Offenbar war man überrascht, dass ausgerechnet der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium Thomas Kossendrey die Mauer des Schweigens durchbrochen hatte und zumindest angab, dass ein Opfer unmittelbar in der Nähe von Seedorf, in Seelsen, gewohnt hatte und der weitere Niedersachse aus Hannover stammt. Der NDR hatte Kossendrey mit einer entsprechenden Angabe genannt.

 

 Der dritte getötete Soldat stammt wohl aus Sachsen. Die Weserbergland-Nachrichten.de hatten heute am späten Abend einen nicht verifizierbaren Hinweis erhalten, dass einer der gefallenen Fallschirmjäger angeblich aus Bodenwerder stammen solle. Das konnte der offenbar gut informierte Seedorfer Bürgermeister Hink freilich nicht bestätigen. Das deckt sich allerdings auch nicht mit der Information des Staatssekretärs Kossendey, der aus Oldenburg ist und die Soldaten vor vier Wochen persönlich nach Afghanistan verabschiedet hatte. 1.100 Soldaten der Luftlandeeinheit sollen im Laufe des Jahres in Afghanistan eingesetzt werden.

 

Kann sich Margot Käßmann mit ihrer Afghanistan-Kritik bestätigt fühlen?

 

In vielen Ostermärschen wurde ein Ende des Militäreinsatzes in Afghanistan gefordert. Kirchenvertreter sahen zudem die Kritik von Margot Käßmann bestätigt, die seinerzeit als Bischöfin das Engagement der Bundeswehr am Hindukusch kritisch hinterfragt hatte. Unterdessen hebt sich Verteidigungsminister Guttenberg immer mehr von der Sprachregelung seines Vorgängers Jung ab, der die Einsätze der Soldaten am Hindukusch gerne in die Nähe bewaffneter Aufbauhilfe gerückt und im Sinne des Kanzleramtes verbal weichgespült hatte.

 

 Laut der Deutschen Presseagentur (dpa) vom Wochenende sagte Guttenberg: «Auch wenn es nicht jedem gefällt, so kann man angesichts dessen, was sich in Afghanistan, in Teilen Afghanistans abspielt, durchaus umgangssprachlich - ich betone umgangssprachlich - in Afghanistan von Krieg reden“. Die Weserbergland-Nachrichten.de hatten allerdings am Freitag Abend bereits unter dem Eindruck der Ereignisse  geschrieben: „Am Hindukusch herrscht Krieg! Fallschirmjäger aus Niedersachsen sind in Afghanistan gefallen.“ 

 

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