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Grünes Licht für bundesweit ersten Test-Abschnitt
Bundesstraße 6 wird zwischen Gleidingen und Laatzen zur Pilotstrecke für „Section Control“

Freitag 21. November 2014 - Hannover (wbn). Deutschland testet ein neues Verfahren zur Geschwindigkeitsüberwachung – in Niedersachsen. Anfang kommenden Jahres wird die Bundesstraße 6 zwischen Gleidingen und Laatzen zur Pilotstrecke für das „Section-Control“-System.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) bezeichnete den ausgewählten Streckenabschnitt als „idealtypisch“. Das wichtigste Kriterium für die Auswahl aus der Empfehlung des 47. Deutschen Verkehrsgerichtstages war, dass „Section Control“ nur an Unfallhäufungsstrecken eingesetzt werden soll. Und um eine solche handelt es sich offenbar: Auf dem rund drei Kilometer langen Abschnitt ereigneten sich allein seit 2011 insgesamt 28 Verkehrsunfälle, bei denen zehn Personen leicht, drei schwer und zwei tödlich verletzt worden sind.

 

 

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„Rund 70 Prozent aller tödlichen Unfälle in Niedersachsen passieren auf den Straßen außerhalb von Städten und Ortschaften“, erklärt Pistorius. „Bei den Geschwindigkeitskontrollen der Polizei waren in dem ausgewählten Abschnitt durchschnittlich alle zehn Minuten Raser erheblich zu schnell unterwegs. Auch darum können wir auf dieser idealtypischen Strecke Erfahrungen sammeln, ob auf grundsätzlich gefahrgeneigten Strecken durch „Section Control“ mittelfristig weniger und vor allem weniger schwere Unfälle passieren.“

Auf der B6 gilt in diesem Bereich eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h, an Werktagen fahren dort durchschnittlich mehr als 15.000 Fahrzeuge. Bei den polizeilichen Geschwindigkeitsmessungen im ersten Halbjahr 2014 wurden sogar Spitzengeschwindigkeiten bis zu 149 km/h gemessen, im vergangenen Jahr lag der Spitzenwert bei 164 km/h.

Das Projekt befindet sich aktuell noch im Ausschreibungsverfahren, bis Ende des Jahres soll die Vergabe für die Installation der Technik an einen Hersteller abgeschlossen sein. In den ersten Monaten des Jahres 2015 soll der Aufbau erfolgen und im Anschluss die Inbetriebsetzung und technische Abnahme der Anlage. Der Projektzeitraum hierfür ist auf 18 Monate ausgelegt.

Der Betriebsstart der „Section Control“ (die Weserbergland-Nachrichten.de berichteten bereits über das System) ist für Mitte kommenden Jahres auf der Fahrbahn Richtung Norden geplant.

„Wir werden weiterhin bei diesem bundesweit einmaligen Pilotprojekt transparent und offen handeln“, betont der Innenminister. „Dazu gehört nicht nur die Information der Öffentlichkeit, sondern auch die fortgesetzte enge Einbindung insbesondere des Landesbeauftragten für den Datenschutz (LfD). Mit diesem haben wir bereits die materiell-rechtlichen Voraussetzungen für den Betrieb der „Section Control“-Pilotanlage abgestimmt.“ Der nächste Schritt unmittelbar nach der Vergabe werde die technisch-organisatorische Prüfung in ebenfalls enger Abstimmung mit dem LfD sein.

 

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