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Weiterhin Oberschule statt IGS in Hessisch Oldendorf
Bürgermeister Harald Krüger: Entscheidung des Schulausschusses ein schwerwiegender Fehler

Montag 1. Dezember 2014 - Hessisch Oldendorf (wbn). Klare Ansage in der Diskussion um den Schulstandort Hessisch Oldendorf:  Bürgermeister Harald Krüger und die drei SPD-Kreistags-abgeordneten Rosemarie Kreiensen, Claus Clavey und Heinz Beißner sehen in der jüngsten Entscheidung des Schulausschusses einen „schwerwiegenden strategischen Fehler“.

Der Ausschuss hatte jüngst den Fortbestand der Oberschule (OBS) und damit die Nichteinrichtung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) beschlossen. Nach Meinung der Sozialdemokraten eine Entscheidung, die den Schulstandort Hessisch Oldendorf „nachhaltig gefährdet und damit einer familienfreundlichen Stadtentwicklung schaden kann“.

(OBS statt IGS – Die Schule in Hessisch Oldendorf soll weiterhin eine Oberschule bleiben. Der Schulstandort ist jedoch morgen nocheinmal Teil einer nichtöffentlichen Kreisausschusssitzung. Foto: Landkreis Hameln-Pyrmont)

 

 

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In einer Stellungnahme bringt Bürgermeister Krüger jetzt seinen Unmut über die Entscheidung zum Ausdruck. Der Schulausschuss des Landkreises habe sich mit knapper Mehrheit über bereits getroffene Ratsbeschlüsse der Stadt Hessisch Oldendorf und den Kreistagsbeschluss zur Einführung einer IGS oder Modellschule mit gymnasialer Beschulung, sowie den großen Zuspruch der Elternschaft zur Einrichtung einer IGS konsequent hinweggesetzt, heißt es darin.

Während sich im Nachbarlandkreis fünf IGS-Standorte erfolgreich entwickeln konnten, bewege sich die schulpolitische Diskussion im Landkreis Hameln-Pyrmont „im Krebsgang zurück“. Für die Stadt Hessisch Oldendorf und ihre Einwohner gehe es an dieser Stelle um eine Entscheidung, die über Jahrzehnte Wirkung auf die Stadtentwicklung entfalten werde, so Krüger. Deshalb sei für den Bildungsstandort unserer Stadt ein zukunftsfähiges Konzept erforderlich, welches der gesamten Schülerschaft ein gutes und breitgefächertes Bildungsangebot anbietet. Das bislang erarbeitete Oberschulkonzept begrenzt das Angebot auf den Haupt- und Realschulbereich.

Eltern bevorzugen längst eine andere Schulform

Weiter heißt es in der Stellungnahme: „Der Landkreis Hameln-Pyrmont hat erst in den letzten Jahren viele Millionen in die Gebäude des Schulstandortes Hessisch Oldendorfs investiert, um sich jetzt für eine in Auflösung befindende Schulform zu entscheiden, während die von den Eltern bereits getroffenen Entscheidungen längst eine andere Schulform bevorzugen.“

Mit der Einführung der OBS habe der Schulstandort Hessisch Oldendorf bereits eine große Anzahl an Schülern verloren, die Eltern von 71 Schülern hätten sich für den Besuch der IGS Hameln entschieden. Weitere Eltern bevorzugen offenbar in steigender Anzahl die Realschulen und Gymnasien Hameln und Rinteln gegenüber dem Besuch der OBS Hessisch Oldendorf.

Im Schuljahr 2012/2013 verblieben nach Beendigung der 4. Klasse Grundschule von 188 Schülern noch 99 Schüler im Stadtgebiet Hessisch Oldendorf an der OBS, also 52 Prozent. Im Schuljahr 2014/2015 besuchen nur noch 37,7 Prozent nach Beendigung der 4. Klasse die OBS und 62,3 Prozent pendeln bereits ab der 5. Klasse nach Hameln oder Rinteln.

Diese nachhaltige Schwächung des Schulstandortes durch Elternentscheidung in Kombination mit dem prognostizierten demografischen Rückgang von 32,1 Prozent bis zum Schuljahr 2030 könne aus einer ehemals fünfzügig geplanten OBS in eine zweizügige OBS münden, deren Fortbestand in naher Zukunft aus bildungspolitischer Sicht in Frage gestellt werden könne.

Nachteile in der Bildungsqualität

Derzeit wird die OBS von 63 Schülern der 5. Klasse besucht. Ein Rückgang um 30 Prozent auf den heutigen Status bedeutet mit 44 Schülern eine Zweizügigkeit – „mit allen bekannten Nachteilen hinsichtlich der Bildungsqualität“. Das Engagement der OBS zur Entwicklung einer Modellschule mit gymnasialer Beschulung hätte den Abwärtstrend unter Umständen aufhalten können, meint Krüger. Doch die Absage des Kultusministeriums an die Modellschule, begründet mit der Aussage, dass die Konzeptidee auch ohne Probleme in einer IGS umgesetzt werden kann, sollte zum Anlass genommen werden umzudenken.

Und weiter: „Die erste Priorität der Elternsprecher der Grundschule am Rosenbusch lag auf dem Angebot der gymnasialen Beschulung, diese Priorität hat sich auch nach der Vorstellung des neuen Konzeptes mit integrierter Fachoberschule nicht verändert. Die Einführung einer gymnasialen Beschulung ist aus Sicht der Obengenannten das einzige Instrument, um den längst begonnenen Abwärtstrend aufzuhalten, indem die Bandbreite der schulischen Angebote erweitert wird und damit die Attraktivität des Schulstandortes steigt. Eine kluge Entscheidung für eine IGS mit berufsorientiertem Schwerpunkt und der Umsetzung der gelungenen Konzeptideen des Lehrerkollegiums in einer IGS kann der Schlüssel zum Erfolg sein.“

Bürgermeister Krüger erinnert deshalb an den mehrheitlich gefassten Ratsbeschluss zur Beantragung einer IGS im Stadtgebiet Hessisch Oldendorfs und richtet gemeinsam mit den SPD-Kreistagsmitgliedern aus der Stadt eine erneute Aufforderung an die politischen Gremien des Schulträgers Hameln-Pyrmont, die Einrichtung einer IGS zu beantragen.

 

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