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Zwei Polen auf frischer Tat ertappt: Polizei nimmt Geldautomatensprenger in Lüthorst fest

Dienstag 14. April 2015 - Lüthorst/Göttingen (wbn). Ermittler der Polizei haben in Lüthorst im Kreis Northeim zwei Mitglieder einer Geldautomatensprenger-Bande festgenommen. Sie sollen seit Anfang September vergangenen Jahres zahlreiche Geldautomaten in Norddeutschland aufgesprengt und einen Gesamtschaden von insgesamt 3 Millionen Euro angerichtet haben. Der Zugriff erfolgte, als die Männer gerade einen weiteren Geldautomaten in der Bankfiliale angehen wollten.

Den nach Angaben der Polizei aus Polen stammenden Männern werden neben den Sprengtaten in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Hamburg und Brandenburg auch etliche Autodiebstähle vorgeworfen. Bis zu fünf Mitglieder der Bande sollen an den Aktionen beteiligt gewesen sein. Hausdurchsuchungen bei weiteren Tatverdächtigen in Polen brachten umfangreiches Beweismaterial zu Tage.

 

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Nachfolgend der Polizeibericht aus Göttingen:

„Anfang September 2014 kam es innerhalb  einer Stunde zu zwei Geldautomatensprengungen bei zwei Bank- und Sparkassenfilialen in Unterlüß, Landkreis Celle, und Wriedel, Landkreis Uelzen. Den Tätern gelang es jedoch nicht, Bargeld zu erbeuten. Es entstand an beiden Gebäuden aber erheblicher Sachschaden.

Die Ermittlungen wurden unmittelbar nach Bekanntwerden der Taten von den Ermittlern des Fachkommissariates (FK) "Bandenkriminalität" bei der Zentralen Kriminalinspektion (ZKI) in Lüneburg übernommen.

Bereits wenige Tage später erfolgte eine erneute Geldautomatensprengung in einer Sparkassenfiliale in Bendestorf, Landkreis Harburg, und unmittelbar anschließend eine Geldautomatensprengung bei einer Bankfiliale in Brackel, Landkreis Harburg. Bei diesen Taten gelang es den Tätern, Bargeld aus den Automaten zu erbeuten.

Die Täter flüchteten nach den Taten mit einem Stunden zuvor im Bereich Lüneburg entwendeten PKW AUDI A 6. Der Fluchtwagen wurden einige Wochen später nach einer versuchten Geldautomatensprengung in Hamburg-Neuenfelde aufgefunden.

Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass bei den Tatausführungen bis zu 5 Täter agierten. Ferner ergaben sich Hinweise darauf, dass es sich um polnische Täter handeln dürfte. Dieser Verdacht konnte im Lauf der Ermittlungen konkretisiert werden.

Es konnte darüber hinaus ermittelt werden, dass die Täter bereits seit Sommer 2014 "aktiv" waren. Sie begingen bis zur erfolgten Festnahme Geldautomatensprengungen in verschiedenen Bank- und Sparkassenfilialen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

Mitte Februar diesen Jahres gelang es den ermittelnden Beamtinnen und Beamten des FK "Banden" Lüneburg mit Unterstützung von Spezialeinsatzkräften zwei Täter in einer Bankfiliale in Lüthorst, Landkreis Northeim, festzunehmen. Die beiden polnischen Täter waren gerade dabei, den Geldautomaten aufzusprengen.

Gegen die beiden Täter, die in diesem Fall zu zweit unterwegs waren, wurde seitens der Staatsanwaltschaft Göttingen Haftbefehle beantragt. Die Täter befinden sich zur Zeit in Untersuchungshaft.

In der letzten Woche erfolgten im Beisein von Beamten des FK Bandenkriminalität der ZKI Lüneburg durch polnische Polizeibeamte diverse Durchsuchungen bei weiteren Tatverdächtigen in Polen. Dabei wurde umfangreiches Beweismaterial aufgefunden und sichergestellt. Die Durchsuchungen wurden von der Staatsanwaltschaft Lüneburg im Rahmen der internationalen Rechtshilfe beantragt.

Die Serie der Geldautomatensprengungen, die vom FK Bandenkriminalität Lüneburg zur Zeit bearbeitet wird, umfasst 20 Sprengtaten und diverse PKW-Diebstähle.

Der Gesamtschaden beläuft sich auf ca. 3 Mio. Euro! Ferner haben die Täter bei ihren Taten eine hohe Gefährdung von Unbeteiligten billigend in Kauf genommen.“

 

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