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Dienstausweis der Polizei wirkt Wunder: Taubstummer Betrüger kann plötzlich reden

Dienstag 16. Februar 2016 - Paderborn (wbn). Wunderheilung auf dem Baumarkt-Parkplatz: Ein junger Klemmbrettbetrüger hat in Paderborn als vermeintlich Taubstummer mehrere Passanten um Geld angebettelt – darunter einen Polizeibeamten, der außerhalb der Arbeitszeit in Freizeitkleidung unterwegs war.

Als der dem aufdringlichen Südosteuropäer aber statt des gewünschten Bargelds seinen Dienstausweis entgegenhielt, war die Stimme ganz schnell wieder da. In gebrochenem Englisch versuchte der Täter zu beschwichtigen. Schließlich sei ja alles in Ordnung und er wolle dann jetzt auch gehen.

 

 

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Als der Polizist seinen Ausweis forderte, schlug ihm der Betrüger gegen die Brust und flüchtete. Dann stieg der etwa 16 bis 20 Jahre alte Mann in einen schwarzen BMW mit Duisburger Kennzeichen, dessen Fahrer zuvor nach Zuruf eines Code-Wortes den Motor gestartet hatte.

 

Nachfolgend der detaillierte Polizeibericht aus Paderborn:

„Am Montagnachmittag ist ein Polizeibeamter, der in seiner Freizeit einen Baumarkt aufsuchen wollte, erst von einem Betrüger attackiert und dann von einem Komplizen beinah mit einem Auto angefahren worden.

Der 30-jährige Beamte der Kreispolizeibehörde Paderborn hatte gegen 14.30 Uhr den Parkplatz eines Baumarktes am Frankfurter Weg befahren. Als er nach einer freien Parklücke suchte, erschien plötzlich ein junger, etwa 16-20 Jahre alter Mann, vor dem Auto, so dass der Fahrzeugführer stark abbremsen musste, um nicht mit dem Fremden zusammenzustoßen. Der Südosteuropäer kam zur Fahrertür des Autos und hielt ein Klemmbrett gegen die Scheibe der Fahrertür, auf dem unter anderem stand, dass der Mann taubstumm sei und um Spenden bitte.

Der Autofahrer gab dem Fremden zu verstehen, dass er weiter gehen solle und fuhr wieder an, um sich einen Parkplatz zu suchen. Als er den Augenblicke später gefunden hatte und gerade ausgestiegen war, stand der Fremde plötzlich wieder neben der Fahrertür. Erneut hielt der junge Mann das Klemmbrett hoch und gab durch Handzeichen zu verstehen, dass er Geld wolle. Dabei deutete er auf das Portemonnaie des Beamten, das in der Mittelkonsole des Autos lag.

Der Beamte nahm seine Geldbörse und zog seinen Dienstausweis heraus, um sich gegenüber dem Unbekannten als Polizeibeamter auszuweisen. Gleichzeitig forderte er den Ausweis seines Gegenübers, worauf der vermeintlich taubstumme Verdächtige in gebrochenem Englisch antwortete, dass alles in Ordnung sei und er nun gehen wolle.

Als der angebliche Spendensammler von dem Beamten ebenfalls in englischer Sprache aufgefordert wurde, seinen Ausweis zu zeigen, schlug dieser plötzlich mit beiden Händen gegen die Brust des Beamten, der dadurch gegen ein geparktes Auto gestoßen wurde, und rannte in Richtung Frankfurter Weg davon.

Der Beamte nahm sofort die Verfolgung auf und bemerkte wie der Flüchtende dem Fahrer eines schwarzen BMW mit Duisburger Kennzeichen, der ebenfalls auf dem Parkplatz gestanden hatte, etwas zurief, worauf dieser den Motor startete. Gerade als der Beamte zwischen den geparkten Autos hindurch auf die Fahrgasse des Parkplatzes laufen wollte, fuhr der BMW mit quietschenden Reifen an und auf den Polizisten los, der abrupt stehen bleiben musste, um nicht mit dem Auto zusammenzustoßen.

Der BMW fuhr mit hoher Geschwindigkeit an dem Ordnungshüter vorbei zur Parkplatzausfahrt, wo er den Flüchtenden aufnahm und anschließend über den Frankfurter Weg in Richtung Bundesstraße 1 wegfuhr. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem schwarzen BMW verlief ergebnislos. Nach Angaben des Zeugen ist der BMW-Fahrer etwa 20-25 Jahre alt und ebenfalls südosteuropäischer Herkunft. Im Auto hatte noch eine dritte Person gesessen, die nicht näher beschrieben werden kann.“

 

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