Erfolgreiche Sprachförderung:
Immer mehr Kindertagesstätten in der Region Lippe werden „Rucksack-Kita“

Montag 22. Februar 2015 - Detmold (wbn). Das vom Land Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufene Programm „Rucksack-Kita“, das die Sprachförderung von Kindern im Vorschulalter fördert und in Lippe vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) durchgeführt wird, erweist sich in der Region als Erfolgsmodell.

Mittlerweile nehmen im Kreis Lippe Kindertagesstätten in Detmold und Horn-Bad Meinberg daran teil, noch in diesem Jahr werden eine weitere in Horn Bad Meinberg, in Augustdorf und Lage hinzukommen. Und auch in Lemgo sei das Interesse groß, heißt es. Das Konzept der „Rucksack-Kita“ nutzt die Mehrsprachigkeit von Kindern mit Migrationshintergrund und betrachtet diesen als Chance in Bezug auf Bildungschancen und gesellschaftliche Teilhabe.

(Zum Bild: Sie vermitteln als Elternbegleiterinnen aktiv zwischen Eltern und der Kindertagesstätte (v. l.): Hafsat Güngör (Kita Südholzweg, Horn-Bad Meinberg), Projektkoordinatorin Margit Monika Hahn, Fatma Ünal (KiTa Karolinenweg, Horn-Bad Meinberg), Frau Nerima Caliskan (Kita Fürstin-Paulinenstiftung, Detmold). Foto: Kreis Lippe)

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Über die Förderung von Muttersprache und Zweitsprache soll nicht nur Integration gelingen, sondern auch der Grundstein für späteren schulischen Erfolg gelegt werden.

„Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Förderung der Herkunftssprache den Kindern auch das Erlernen der deutschen Sprache erleichtert“, erklärt Margit Monika Hahn, die das Projekt koordiniert und begleitet.

Elternbegleiter vermitteln zwischen Eltern und Kita

Auf dem Weg zur Integration unterstützt das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) Eltern mit Migrationshintergrund. Wichtiges Element des Projekts sind daher die sogenannten Elternbegleiter. Ihnen fällt die Rolle zu, die Eltern bei wöchentlichen Treffen zu unterstützen. Sie geben Tipps und Hilfestellungen, damit Eltern mit Migrationshintergrund ihre Kinder zu Hause optimal fördern können.

Sie sind dabei als Vermittler zwischen KiTa und Eltern tätig. Sie leiten die Eltern an, wie sie die Muttersprache der Kinder zu Hause richtig fördern können und leiten gleichzeitig in den KiTas Gruppen, in denen sie die Kenntnisse der Kinder sowohl in der Muttersprache als auch in Deutsch als Fremdsprache gezielt weiterentwickeln.

Interkulturelle Kompetenz und mehrsprachige Erziehung

Die Schulung der Elternbegleiter stellt die Vermittlung von interkultureller Kompetenz und die mehrsprachige Erziehung in den Fokus und richtet sich vor allem an Menschen mit Migrationshintergrund. „Damit sind sie ein wertvolles Bindeglied zwischen den Eltern und den Kindertagesstätten“, erklärt Margit Monika Hahn.

Sechs solcher Elternbegleiter hat der Kreis Lippe nun zertifiziert – sie werden die wichtige Brückenfunktion an den Modellkindergärten in Detmold und Horn-Bad Meinberg wahrnehmen. Durch das Projekt gehen Eltern und KiTa eine Art „Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“ ein, die auch die interkulturelle Öffnung unterstützen soll.

Interessierte, die sich über die Möglichkeit informieren wollen, wie sie selbst als Elternbegleiter aktiv werden können, können sich an Margit Monika Hahn vom Kommunalen Integrationszentrum wenden – unter der Rufnummer (0 52 31) 62 1025 oder via E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. .

Hintergrund: Das Projekt „Rucksack-Kita“ entstammt einer Idee aus den Niederlanden. Der Rucksack ist nach Angaben der Landesweiten Koordinierungsstelle ‚Kommunale Integrationszentren‘ Sinnbild für etwas, das von zwei Schultern getragen wird. Er werde von Kind, Eltern und Kita gleichermaßen gefüllt. Außerdem steckten in ihm viele Wörter und ganze Sätze, zwei Sprachen. Laut Behörde „ein Rucksack voll Verständigung“.