Öffentlichkeitsfahndung der Polizei Hildesheim
Diese Betrügerin hat ein Rentnerehepaar um 18.000 Euro erleichtert – Wer kennt „Frau Schwarz“?
Freitag 1. September 2017 - Hildesheim-Drispenstedt (wbn). Wer kennt diese Frau? Sie hat gemeinsam mit ihrem Komplizen ein Rentnerehepaar aus Hildesheim um 18.000 Euro betrogen.
Den Opfern hatte sich ein männlicher Anrufer als Familienmitglied vorgestellt, der Geld für einen Autokauf benötigte. Weil er nicht selbst kommen könne, hatte er dann den Besuch einer Geldbotin angekündigt: „Frau Schwarz“ vom Autohaus. Die kam auch tatsächlich, machte einen netten, seriösen Eindruck, nahm den Umschlag mit den 18.000 Euro und verschwand.(Zum Bild: Die Frau, die sich „Frau Schwarz“ nannte, sprach perfekt Deutsch. Wer kann Hinweise auf die Identität der Kriminellen geben? Foto: Polizei)
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Nachfolgend die aktuelle Fahndungsmeldung der Polizei Hildesheim:
„Nachdem die bisherigen polizeiinternen Ermittlungen zu keinem Erfolg geführt haben, hat das Hildesheimer Amtsgericht einen Beschluss erlassen, der die Öffentlichkeitsfahndung mit dem durch einen Polizeizeichner des Landeskriminalamtes Niedersachsen erstellten Phantombildes zulässt.
Hier nochmal die Personenbeschreibung der unbekannten Geldabholerin
- Geschlecht: weiblich,
- Alter: Mitte 30 Jahre,
- Größe: ca. 1.55 m,
- Statur: schlank,
- Erscheinungsbild: gepflegt, südländisch wirkend, nette Ausstrahlung,
- Kopfform: normal und hübsches Gesicht
- Haut: südländisch hell,
- Haare: dunkel, schulterlang, glatt, Stirn frei, vermutlich Scheitel,
- Sprache: kaum gesprochen, klang perfekt deutsch,
- Bekleidung: schwarzes Jäckchen und schwarze Hose,
- Sonstige Auffälligkeiten: Art "Shopper-Tasche" über der linken Schulter,
Hinweise nimmt die Polizei Hildesheim unter Telefon 05121-939115 entgegen.“
… sowie ein Auszug aus dem damaligen Polizeibericht:
„[…]
Bei einem weiteren angezeigten Fall, der im Bereich Drispenstedt stattfand, machten die Täter reichlich Beute. Das betroffene Rentnerehepaar, beide um die 80 Jahre alt, wurde um insgesamt 18.000 Euro betrogen. Die Tat selbst, wieder der Enkeltrick, ereignete sich gegen 15:30 Uhr und zog sich bis etwa 19:00 Uhr hin. Die Polizei wurde von den Geschädigten um 20:15 Uhr informiert.
Nach dem jetzigen Ermittlungsstand sind die Täter professionell vorgegangen und haben ihr Vorgehen durchaus abgesichert. Zunächst erschlich sich ein männlicher Anrufer, der sich als Großsohn ausgab, das Vertrauen des Rentnerpaares.
Er sei gerade in Hannover und könne günstig ein Auto für 20.000 Euro kaufen.
Das Geld dafür habe er grundsätzlich zusammen, kann jedoch erst einige Tage später darüber verfügen. Wenn er das Auto heute bis 18.00 Uhr bezahle, würde er einen schönen Rabatt erhalten.
Nachdem die Geschädigten signalisiert hatten, ihrem "Enkel" zu helfen, wurden die beiden angewiesen, den Telefonhörer nicht aufzulegen, damit man in ständigem Kontakt bleiben könne. Hierdurch sollte aus polizeilicher Sicht vermutlich erreicht werden, dass das Telefon wie eine Raumüberwachungsanlage funktionierte.
Außerdem solle man bei Nachfragen in der Sparkasse nicht erwähnen, dass das Geld für den Enkel sei. Das würde nur zu Komplikationen führen.
Somit begab sich das Rentnerpaar zu ihrem Geldinstitut und hob insgesamt 18.000 Euro vom Konto ab. Vor Erhalt des Geldes wurden sie vom Bankangestellten mehrfach auf den Enkeltrick hingewiesen. Die beiden blieben aber - ganz nach Täteranweisung - standhaft und erklärten, das Geld für sich selbst und ganz privat zu benötigen. Etwa um 18:15 Uhr waren die Bankgeschäfte erledigt und die beiden Rentner wieder im Hause. Über die nach wie vor bestehende Telefonstandleitung wurde der Enkel über das Vorhandensein des Geldes informiert. Wie immer in solchen Fällen erklärte der Enkel nun, dass ihm terminlich etwas dazwischen gekommen sei. Es würde aber eine Angestellte des Autohauses, Frau Schwarz, vorbeikommen, um den Betrag abzuholen. Das Geld solle in einen neutralen Briefumschlag getan und der Botin des Autohauses, die in Kürze erscheine, übergeben werden.
Gegen 19:00 Uhr erschien die angebliche "Frau Schwarz" am Wohnhaus des Ehepaares und ließ sich den Umschlag mit 18.000 Euro geben. Danach verschwand die Frau zwischen den Häusern im Bereich der Franz-Eger-Straße.
[…]
Viel zu spät kam dem Paar der Gedanke, einem Betrüger aufgesessen zu sein. Der Rückruf bei dem tatsächlichen Enkel erbrachte die bittere Erkenntnis, dass dieser nicht der Anrufer war und somit die 18.000 Euro mit hoher Wahrscheinlichkeit unwiederbringlich verloren sind.“