Europäischer Gerichtshof hat bereits entschieden - Staatsanwaltschaft Braunschweig kann jetzt in Ruhe ermitteln
Watermann: Der verdächtige Deutsche im Fall "Maddie McCann" bleibt weiter im Knast
Montag 10. August 2020 - Hannover / London (wbn). Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat sein mit Spannung erwartetes Urteil im Fall Christian B. bereits gefällt.
Der verdächtige Deutsche im Fall „Maddie“ sitzt schon wegen eines Drogendeliktes in Kiel ein und kommt jetzt nicht frei, wie von ihm erhofft, sondern muss unverzüglich eine andere, siebenjährige Haft aufgrund der Vergewaltigung einer Amerikanerin antreten, zu der ihn das Landgericht Braunschweig bereits verurteilt hatte. Dies hat der innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Ulrich Watermann im Gespräch mit den Weserbergland-Nachrichten.de und dem britischen Journalisten Rob Hyde am Wochenende bestätigt.Fortsetzung von Seite 1
Das Urteil werde noch in dieser Woche vom Europäischen Gerichtshof bekannt gegeben. Watermann: „Die Entscheidung ist nach meiner Kenntnis und meinem Wissensstand schon gefallen. Deshalb bleibt er (Christian B. – die Redaktion) nicht nur wegen der Drogen sondern auch wegen der Vergewaltigung im Knast.“
Damit könne die Staatsanwaltschaft Braunschweig im Falle „Maddie“ McCann gegen Christian B. in Ruhe weiterermitteln und müsse jetzt keine Gründe finden um ihn in Untersuchungshaft zu nehmen. Im Falle der sexuelle Gewalt gegen Kinder spricht der Landtagsabgeordnete aus Bad Pyrmont von einem regelrechten „Sumpf“, der trockengelegt werden müsse und bezieht sich auf die Vielzahl der Fälle, die inzwischen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, aber auch in vielen anderen Bundesländern in Erscheinung getreten sind. Watermann: „Wir müssen erkennen, dass wir – wenn wir den Kinderschutz nicht vor den Datenschutz stellen – keine Chance haben solche Fälle zu ermitteln.“
Watermann sprach den Eltern von Maddie, die vor 13 Jahren als dreijähriges Kind auf mysteriöser Weise aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwunden ist, seine tief empfundene Anteilnahme aus und machte das Interesse auch der deutschen Ermittlung deutlich: „Wir brauchen die Ermittlung. Wir brauchen die Täter. Wir brauchen die Aufklärung.“ Und ferner: „Ich hoffe, dass es als Abschreckung für andere Taten eine Verurteilung gibt!“