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Niedrigster Arbeitslosenstand seit 1992

Trotz Krisengerede: Deutlicher Herbstaufschwung auf dem Arbeitsmarkt im Weserbergland

Hameln (wbn). Diesen September hat es im Weserbergland wieder einen deutlichen Herbstaufschwung gegeben. Die Entwicklung ist saisonal üblich, auch weil die Firmen nach den Sommerferien wieder verstärkt Arbeitskräfte eingestellt haben. Die Zahl der im Weserbergland arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer ist um 730 (-4,6%) auf 15.295 gesunken – der niedrigste Stand der Arbeitslosigkeit in einem September seit 1992.

Der Rückgang ist damit ähnlich stark wie im vergangenen Jahr ausgefallen (2010: -743). Am stärksten sank die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren: um 239 (-12,0%) gegenüber dem Vormonat September. Das hängt auch mit dem Beginn von schulischen Ausbildungen und Studiengängen zusammen. Die Herbstbelebung konnten auch die bei den Jobcentern arbeitslos gemeldeten Menschen für sich nutzen: Deren Zahl sank um 353 (-3,1%) auf 10.927. Im September 2006 hatte die Anzahl noch bei 15.222 gelegen, was einen Rückgang um 4.295 bedeutet (-28,2%). Insgesamt konnten die Jobcenter-Kunden von der guten Entwicklung am Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren weniger profitieren als die Arbeitslosen im konjunktursensibleren Versicherungsbereich: der Anteil der Hartz IV Empfänger an allen Arbeitslosen ist seit September 2006 von 66 Prozent auf rund 72 Prozent gestiegen.


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Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat deutlich um 0,4 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent. Im September des vergangenen Jahres hatte sie noch bei 8,2 Prozent gelegen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt auf hohem Niveau: 2.488 offene Stellen waren bei den Arbeitgeber-Services im September gemeldet, 334 mehr als vor einem Jahr (+15,5%). Mit 1.202 offenen Stellen wird im Dienstleistungsbereich am meisten nach Arbeitskräften gesucht, allen voran sozialpflegerische Berufe (275 offene Stellen), Gesundheitsdienstberufe (152 offene Stellen) und Warenkaufleute (109 offene Stellen).

Bei den 698 offenen Stellen für Fertigungsberufe sind vor allem Elektriker (123 offene Stellen), Bau- und Baunebenberufe (83 offene Stellen) und Metallberufe (78 offene Stellen) gefragt. Das Berufsberatungsjahr 2010/2011 endet am 30.09.2011. Die Bilanz wird am 7. November 2011 gezogen, dann werden auch die abschließenden Zahlen zum Ausbildungsmarkt veröffentlicht. „Nach Ausbildungsbeginn ist vor Ausbildungsbeginn! Viele Arbeitgeber melden bereits jetzt ihre Ausbildungsstellen für das kommende Jahr“, so Ursula Rose, Vorsitzende der Geschäftsführung der Hamelner Arbeitsagentur. Sie empfiehlt Arbeitgebern: „Nachdem wir in diesem Jahr wegen des doppelten Abi-Jahrgangs ein leichtes Plus an gemeldeten Ausbildungssuchenden hatten, rechne ich ab kommendem Jahr mit einem Rückgang. Es lohnt sich also, rechtzeitig mit der Suche zu beginnen.“

Einstiegsqualifizierung bereitet auf Ausbildung vor: Jugendlichen, die auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle erfolglos waren, wird dringend empfohlen, sich bei der Berufsberatung zu melden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Zeit bis zum nächsten Ausbildungsbeginn sinnvoll zu überbrücken. In einer Einstiegsqualifizierung werden Jugendliche durch ein Praktikum in einem Betrieb auf eine Berufsausbildung vorbereitet. Ziel ist, dass die Teilnehmer im Anschluss an die Einstiegsqualifizierung eine Berufsausbildung aufnehmen können. Das Praktikum beginnt in der Regel ab 1. Oktober und dauert zwischen sechs und zwölf Monate. Der Jugendliche schließt mit einem Betrieb einen Vertrag über die Einstiegsqualifizierung ab und erhält vom Betrieb eine Praktikumsvergütung.

Unterbeschäftigung: Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden. Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug nach vorläufigen Angaben im September 21.046 und lag damit um 2.461 niedriger als im September des vergangenen Jahres. Die Unterbeschäftigungsquote betrug 10,4 Prozent.

 

 

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