An drei Messpunkten 15 Zentimeter Dicke - die Mindestanforderung für eine betretbare Eisschicht
Eisrettungstraining der Berufsfeuerwehr – Warnung vor Betreten von Eisflächen: Akute Lebensgefahr!
Hameln/Hildesheim (wbn). Auch wenn die Eisdecke geschlossen ist - der Schein trügt. Nach wie vor warnen die Behörden im Weserbergland und in ganz Niedersachsen vor dem Betreten von Eisflächen.
In Hildesheim haben jetzt drei Wachabteilungen der dortigen Berufsfeuerwehr ein „Training für den Ernstfall“ absolviert. Für die Weserbergland-Nachrichten.de Anlass genug über diese außergewöhnliche Feuerwehrübung zu berichten. Bei anhaltender Kälte wurde an zwei Tagen die Rettung ins Eis eingebrochener Personen auf dem zugefrorenen Hohnsensee geprobt. Das „Opfer“ war dabei mit einem speziellen Überlebensanzug vor Nässe und Kälte geschützt. Geübt wurden verschiedene Vorgehensweisen, um Menschen schnell und effektiv aus ihrer lebensbedrohlichen Situation zu retten. Viel Zeit bleibt den Rettern im Ernstfall nicht: Bereits nach wenigen Minuten sind die Verunglückten so stark unterkühlt, dass sie ihre Gliedmaßen kaum noch bewegen können.
(Zum Foto: Ein schmaler Grat zwischen Leben und Tod: Im eiskalten Wasser bleiben nur wenige Minuten zur Lebensrettung. Und die Retter sind selbst großer Eigengefahr ausgesetzt. Foto: Berufsfeuerwehr Hildesheim)
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Menschen die in eine solche Lage kommen, sollten mit lauten Hilferufen auf sich aufmerksam machen. Unter allen Umständen sollte man vermeiden, unter das Eis zu geraten. Zudem sind die Bewegungen im Wasser auf ein Minimum zu beschränken, um das Auskühlen nicht noch zu forcieren. Personen die Zeuge ein solchen Unglücks werden, sollten zu allererst einen Notruf unter 112 absetzen. Rettungsversuche können mittels langen Schals, Stöcken oder Leitern erfolgen, dabei ist die eigene Sicherheit allerdings oberstes Gebot.
In diesem Zusammenhang weist die Stadt Hildesheim nochmals darauf hin, dass bei Betreten der Eisflächen von Gewässern akute Lebensgefahr besteht. Die letzte Messung der Berufsfeuerwehr am Hohnsensee ergab gestern lediglich eine Eisdicke von neun Zentimetern – erforderlich für eine Freigabe sind mindestens 15 Zentimeter an drei verschiedenen Messpunkten. Dies gilt auch für den Kalenberger Graben, neben dem Hohnsensee das einzige Gewässer im Stadtgebiet Hildesheim, das überhaupt für eine Freigabe in Betracht kommt. Auch dort ist das Eis zu dünn.