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WBN-Tipp zum Wochenende: Sonderausstellung im Jagdschloss Springe

Im mittelalterlichen "Skriptorium" - Buchherstellung vor der Erfindung des Buchdruckes

Freitag 3. Oktober 2014 - Springe (wbn). Ochsengalle, Grünspan und Eichengalläpfel - das waren die Zutaten für die Buchkünstler des Mittelalters. Die neue Sonderausstellung im Jagdschloss Springe beschäftigt sich mit der Zeit vor der Erfindung des Buchdrucks.

Sie wurde vorbereitet von Günther Rasche vom Forstamt Saupark, der bereits viele interessante Ausstellungen im Jagdschloss organisiert hat. Einleitende Worte zur Eröffnungsveranstaltung sprach  Dr. Friedrich Hülsmann, Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover.

(Zum Bild: Exponat der Ausstellung im Jagdschloss Springe. Die Hersteller der Farben erwiesen sich als erfinderisch und ein solches Buch war schon damals eine Kostbarkeit. Der Besuch dieser Ausstellung gleicht einer Zeitreise. Foto: Landesforsten Springe)

 

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Sein Vortrag gab interessante Einblicke in die mittelalterlichen Verhältnisse, die sozialen Bedingungen  und den Wert der mittelalterlichen Schriften. „Ausstellungen wie diese sind eine gute Möglichkeit, unser schönes Jagdschloss zu nutzen“, so Raschke,  bei der jetzigen zeigen wir die vielfältigen Möglichkeiten der Verwendung von Produkten aus der Natur“.

Wollte man im Mittelalter ein Buch vervielfältigen, musste es von Hand abgeschrieben werden. Vor dem 13. Jahrhundert entstanden die meisten Bücher in Klöstern, denn nur Mönche konnten damals lesen und schreiben, fast alle Laien waren Analphabeten. Doch nur wohlhabende Klöster konnten sich die teuren Materialien wie Pergament oder Goldtinte zur Buchherstellung leisten. Diese  Ausstellung zeigt, wie die Mönche aus Mineralien und Pflanzen Farben, Bindemittel und Tinten herstellten und wie aufwendig die Produktion von Pergament aus Tierhäuten war. Die Kenntnisse der mittelalterlichen Schreiber waren umfassend und die Ergebnisse beeindruckend - manche mittelalterlichen Handschriften sind noch nach einem Jahrtausend gut erhalten.

In der Ausstellung werden die Ausgangsstoffe und Rezepte für Farben und Tinten präsentiert und die Arbeitsschritte der mittelalterlichen Buchherstellung erläutert. Dabei ist Erstaunliches zu entdecken: So wurden in den Skriptorien zum Beispiel neben Ochsengalle, Grünspan und Eichengalläpfeln auch Sekrete von Schnecken und getrocknete Läuse verwendet.

Die Sonderausstellung findet statt vom 1. Oktober bis 6. November 2014. Öffnungszeiten: täglich außer montags von 10.00 bis 16.00 Uhr, zusätzlich im Oktober an Wochenenden bis 17.00 Uhr.

 

 

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