"Geld verdienen, Risiken vermeiden", heißt die Devise
Herbstumfrage für das Weserbergland: Mehrheit der Unternehmen sieht ihre Entwicklung positiv
Von Veronica Maguire MA
Hameln/Holzminden (wbn). Das starke Mittelfeld mit guten, wirtschaftlich zufriedenstellenden Ergebnissen der Unternehmen im Weserbergland wächst. Zu dieser Einschätzung kommt die Herbstumfrage 2010 des Regio-Wirtschaftsbarometers für die Region, das von der Trans-Forma Syndikat GmbH und dem Arbeitgeberverband der Unternehmen im Weserbergland (AdU) gemeinsam erstellt wird.
Zeitgleich zum heutigen Tage kommt aus Berlin ein ebenfalls starkes Signal: 3,5 Prozent Wachstum prognostizieren die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrer neuen Gemeinschaftsdiagnose, die von der Rheinischen Post vorab bekannt gegeben worden ist und die heute in Berlin offiziell vorgestellt wird. So stark war die Konjunktur zuletzt vor 20 Jahren nach der Wiedervereinigung!
Doch zurück ins Weserbergland: 55,6 Prozent der heimischen Firmen sehen demzufolge ihre Entwicklung im Jahre 2010 positiv. 18,3 Prozent beurteilen die Entwicklung in 2010 negativ. Die erste Priorität liegt deshalb für das kommende Jahr auf „Geld verdienen, Risiken meiden und neue Reserven bilden“. 32 Prozent wollen deshalb kein Geld für Investitionen ausgeben und 44 Prozent ohne Neueinstellungen auskommen. Ausnahmen werden lediglich bei Neueinstellungen für die strategischen Kernbereiche Vertrieb und Produkt gemacht, die im Markt wieder Gelände gewinnen sollen. Das heißt auch: Der Anteil der Unternehmen, die mit dem vorhandenen Stamm auskommen wollen, hat sich fast verdoppelt.
(Zur Grafik: Die Entwicklung, wie sie sich in diesem Jahr im Weserbergland darstellt. Grafik: TFSG)
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Die Einstellung von Auszubildenden planen für das kommende Jahr 50 Prozent weniger Betriebe als für das laufende Jahr. Interessant: Fast drei Viertel der Unternehmen haben ihr Geschäftsmodell in den vergangenen zwei Jahren spürbar verändert, was für die große Flexibilität der vorwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen im Weserbergland spricht und mit ein Grund ist, warum die Region nicht so stark von der Krise betroffen worden ist wie andere Gebietsteile in Niedersachsen und in der Bundesrepublik. Für das kommende Jahr sind die Erwartungen durchweg gut.
Die Mehrheit erwartet für das Jahr 2011 eine gleichbleibende oder positive Entwicklung bei Umsatz, Ertrag und Beschäftigten. Befragt wurden Unternehmen in den Kreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden und Schaumburg. Der Branchenmix in der Region sieht wie folgt aus: Industrie: 42 Prozent. Dienstleistung: 23 Prozent. Handwerk: 18 Prozent. Handel: 17 Prozent.