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Polizei warnt vor neuer Fake-E-Mail-Masche
Northeim: Buchhalterin bekommt E-Mail vom vermeintlichen Chef und soll 600.000 Euro ins Ausland überweisen

Freitag 18. November 2016 - Northeim (wbn). Die Polizeiinspektion Northeim/Osterode warnt nach einem konkreten Vorfall vor einer Betrügermasche zum Nachteil großer Unternehmen.

In der vergangenen Woche hatte die Bilanzbuchhalterin eines Betriebs im Landkreis Northeim eine E-Mail mit der Absender-Adresse des Geschäftsführers bekommen. Am Schluss eines kurzen E-Mail-Dialoges wurde die Buchhalterin dann aufgefordert, für einen noch geheimen Zukauf einer Firmengruppe mit Sitz in Asien 600.000 Euro ins Ausland zu überweisen.

 

 

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Nur ein anschließendes persönliches Gespräch mit dem wahren Geschäftsführer verhinderte, dass das Unternehmen Opfer des Betruges wurde.

 

Nachfolgend der detaillierte Polizeibericht aus Northeim:

„Nicht ganz neu aber immer ausgereifter bedienen sich Unbekannte aus dem Ausland einer Betrugsmasche, mit der sie versuchen, an das Geld größerer Unternehmen zu gelangen. Letzte Woche wurde ein Unternehmen aus dem Landkreis Northeim fast Opfer dieser Masche.

Bei einer Bilanzbuchhalterin ging dabei am Vormittag eine irreführend gut verfasste Fake-E-Mail ein. Die Absenderadresse war zweifelsfrei der Geschäftsführer des Unternehmens. Er stellte eine Frage und es entwickelte sich ein kurzer Mailverkehr, der offenbar nur der Vertrauensbildung und Ablenkung diente. In der abschließenden Mail forderte der falsche Vorgesetzte Verschwiegenheit von der Bilanzbuchhalterin ein und die Ausführung einer Auslandsüberweisung über 600.000 Euro. Diese Transaktion sollte für den noch geheimen Zukauf einer Firmengruppe mit Sitz in Asien bestimmt sein.

Anstatt den Auftrag auszuführen, nahm die Angestellte mit dem Geschäftsführer persönlich Rücksprache und der Sachverhalt klärte sich ohne Schaden auf. Der Vorfall wurde der Polizei mitgeteilt. Derzeit wird beim 3. Fachkommissariat der Polizeiinspektion Northeim/Osterode ein Ermittlungsverfahren wegen besonders schweren Betruges geführt.

Bei der Vorbereitung ihrer Taten nutzen die Täter Informationen, die Unternehmen in Wirtschaftsberichten, im Handelsregister, auf ihrer Homepage und in Werbebroschüren veröffentlichen. Die Täter legen ihr Augenmerk dabei insbesondere auf Angaben zu Geschäftspartnern, künftigen Investments und E-Mail-Erreichbarkeiten. Auf diese Weise verschaffen sich die Täter das für diese Betrugsart notwendige Insiderwissen.

Die Täter nehmen mit den so "ausgeforschten" Mitarbeitern Kontakt auf und geben sich als die real existierenden Leitenden Angestellten, Geschäftsführer oder Handelspartner aus. Dabei fordern sie dann den Transfer großer Geldsummen. Die Betrüger nehmen dabei über E-Mail oder Telefon Kontakt mit den Mitarbeitern auf. Sowohl die E-Mail-Adressen als auch die Rufnummernanzeigen auf dem Telefon werden dabei manipuliert.“

 

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