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Heimatbund Bad Münder hat Vorbildliches geleistet: Dieser Fleiß verdiente einen Preis!

Wände, wie ein Tapetenmuseum - das alte Bürgerhaus wurde mit dem Denkmalpreis der Sparkassenstiftung gekrönt

Von Ralph L o r e n z

Bad Münder (wbn). Das Fachwerkhaus in der Kellerstraße 13 in Bad Münder ist von außen gesehen eher unscheinbar. Seinen eigentlichen  Wert entfaltet es erst im Inneren. Denn da lädt es zu einer Zeitreise in die vergangenen Jahrhunderte ein. 1752 gebaut, ist das historische Bürgerhaus der Prototyp bodenständigen Wohnens unter einfachen bürgerlichen Verhältnissen, ausgerichtet auf Zweckmäßigkeit bis in den letzten Winkel hinein.  Genau deshalb ist es mit dem Preis für Denkmalpflege der Niedersächsischen Sparkassenstiftung bedacht worden.

Michael Heinrich Schorman, stellvertretender Geschäftsführer der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, war begeistert von der erkennbaren Liebe zum Detail, mit dem dieses Haus rekonstruiert und saniert worden ist. Es ist gewissermaßen zum Referenzobjekt für die Denkmalpflege in Niedersachsen geworden. Und das ist in erster Linie ein Kompliment an die Ortsgruppe des Heimatbundes Bad Münder.

Friedrich-Wilhelm Kaup, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Weserbergland, übergab zusammen mit Michael Heinrich Schormann einen Scheck über 5.000 Euro an den Heimatbund, damit dieser damit noch mehr Gutes tun kann. „Die Ortsgruppe Bad Münder des Heimatbundes Niedersachsen hat bei der Restaurierung des Baudenkmals und der musealen Nutzung mit sehr hoher Qualität gearbeitet und ein Ergebnis vorgestellt, das man sonst eher aus großen Freilichtmuseen kennt“, zeigte sich Kaup bei der Scheckübergabe im Rahmen einer kleinen Feier schwer beeindruckt. Schormann: „Diese Restaurierung stellt einen wichtigen Baustein zum Erhalt der niedersächsischen Denkmallandschaft dar.“

(Zum Bild: Schnell einer Meinung: Das Bürgerhaus und der Heimatbund Bad Münder haben den Denkmalpreis verdient (von links): Michael Heinrich Schormann, Friedrich-Wilhelm Kaup, Silvia Nieber und Michael Meier vom Heimatbund Bad Münder bei der Scheckübergabe. Bild darunter: Die Toreinfahrt. Hier lebten zahlreiche Familien unter einem Dach, zuletzt auch Flüchtlinge nach dem Krieg. Foto: Lorenz)

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Was damit gemeint ist, zeigen die Details. Für die Sanierung wurde ein Zeitausschnitt aus dem Jahre 1880 gewählt. Damals lebte eine Schusterfamilie in dem Fachwerkgemäuer. Und tatsächlich sieht es so aus, als müsste jeden Augenblick ein schnauzbärtiger älterer Herr mit Lederschürze und Hämmerchen um die Ecke kommen. Es ist die Seele dieses Hauses, die erhalten worden ist. Und das beginnt schon mit den Tapeten. 50 Tapeten waren über all den Zeitläuften hinweg übereinander gekleckst worden. Jeder Mieter würde fluchen angesichts dieser zusammen gepappten Melange.  Doch für die Restauratoren war es ein Segen.

Die Herrschaften hatten gewissermaßen nebenbei ein Tapetenmuseum an der Wand hängen, das Auskunft gibt über den Material- und Stilwandel in den Jahrhunderten. Liebevoll wurden die Ornamente von einst von Spezialisten zu neuer Frische erweckt. Das gilt auch für die fast hundert übereinander gestrichenen Farben. Tausende Stunden freiwilliger Arbeit wurden von den motivierten Heimatbund-Mitgliedern erbracht. Deren Sachkunde und Engagement ist ein Glücksfall für die Stadt, die mit ihrer properen Altstadt zu einem guten Teil auch von der Vergangenheit lebt und die Touristen beeindruckt. Das Bürgerhaus-Museum zu besuchen, ist ein Muß.

Bad Münders Bürgermeisterin Silvia Nieber war zu Recht stolz auf ihre Heimatbund-Mitglieder, die in diesem alten Handwerkshaus mit der nostalgischen Schuhmacherwerkstatt noch viel herumschustern werden. Der Preis für Denkmalpflege der Niedersächsischen Sparkassenstiftung wird übrigens alle zwei Jahre vergeben. In Niedersachsen wurden diesmal 20 Denkmale ausgezeichnet und sieben Denkmale mit einer Belobigung bedacht. 49 Bewerbungen waren immerhin eingegangen.

Die Sparkasse der Zukunft traf wieder einmal auf das Kapital der Vergangenheit. Beides bedingt einander und steht für Werterhalt mit Zinsen für die nachfolgenden Generationen.  Auch und gerade im Weserbergland.

 

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