In Schlangenlinie über die B442 Richtung Lauenau
Entschlossener Polizist außer Dienst wird zum Lebensretter für stark unterzuckerten Brummifahrer bei Bad Münder
Mittwoch 22. Juli 2020 - Bad Münder (wbn). Ein Polizist aus Bad Münder hat heute einem 39 Jahre alten Lkw-Fahrer aus Elze möglicherweise das Leben gerettet und ihn vor einem folgenschweren Unfall bewahrt.
Der Brummifahrer war deutlich unterzuckert und ist deshalb benommen und in Schlangenlinien auf der Bundesstraße 442 von Bad Münder Richtung Lauenau unterwegs gewesen. Dem hinterherfahrenden Polizisten, der eigentlich außer Dienst war, gelang es jedoch den Lkw-Fahrer zu stoppen und kurzerhand in das Führerhaus einzudringen.
Hier fiel er anderen Autofahrern durch seine unsichere Fahrweise auf. Der Lkw pendelte auf dem Fahrstreifen hin und her, fuhr sogenannte Schlangenlinie und geriet auch auf die Gegenfahrbahn, so dass entgegenkommende Autofahrer ausweichen oder abbremsen mussten. Auf der Umgehungsstraße Eimbeckhausen kam der Lkw sogar nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen die Schutzplanke. Trotzdem setzte der 39-Jährige Fahrer die Fahrt in Richtung Lauenau fort.
Ein Polizeibeamter des Polizeikommissariats Springe beobachtete als Hinterherfahrer den Vorfall und meldete diesen der Einsatzleitstelle. Streifenwagen aus Bad Münder und Bad Nenndorf machten sich auf dem Weg. In der Zwischenzeit nutzte der Springer Hauptkommissar eine günstige Gelegenheit, stoppte den Lkw kurz vor "Klein Amerika", stieg in das Führerhaus und zog den Zündschlüssel heraus. Hierbei stellte der Beamte fest, dass der Lkw-Fahrer unter Kontrollverlust litt und ärztliche Hilfe benötigte. Der alarmierte Rettungsdienst stellte eine Unterzuckerung fest. Der Mann aus Elze wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Gegen den 39-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs eingeleitet.
Bei der Überprüfung der Fahrerdaten kam zudem noch heraus, dass der Elzer von der Staatsanwaltschaft Hannover per Haftbefehl gesucht wurde. Er hatte eine festgesetzte Geldstrafe nicht bezahlt und nachfolgende Aufforderungen ignoriert. Der Firmenchef bezahlte den ausstehenden Geldbetrag, so dass der Haftbefehl bereits vor Ort als erledigt angesehen werden konnte.“