Ab Inzidenzwert 100 wird's schon kritisch
Ministerpräsident Stephan Weil erwartet wegen Corona-Dynamik der Dritten Welle "deutlich mehr Ausgangssperren" in Niedersachsen
Aus Hannover berichtet Ralph L o r e n z
Freitag 26. März 2021 - Hannover (wbn). Das Thema Ausgangssperren ist in Niedersachsen nicht vom Tisch. Im Gegenteil. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat heute in seiner Regierungserklärung vor dem Landtag deutlich gemacht, dass es angesichts der gestiegenen Dynamik der Corona-Mutationen erforderlich werde „deutlich stärker auf dieses Instrument zurückzugreifen“.
Es gehe dabei um den Zeitraum zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens, in dem sich Bürger nicht ohne wichtigen Grund im öffentlichen Raum aufhalten dürften. Maßgeblich für eine solche Entscheidung sei die Lage vor Ort. Weil: „Ab einem Inzidenzwert von 100 besteht eine Pflicht für für die Kommunen Ausgangsbeschränkungen zu prüfen.“ Das gelte vor allem für die sogenannten Hotspots mit einem erhöhten Infektionsgeschehen. Ab einem Inzidenzwert von 150 solle eine Ausgangssperre angeordnet werden, wobei die Kommunen im Rahmen ihrer konkreten Beurteilung vor Ort davon absehen könnten, wenn auch durch andere Maßnahmen die Infektionszahlen wieder unter diesen Wert gesenkt werden können.
(Zum Bild. Ministerpräsident Stephan Weil hat heute in seiner Regierungserklärung auch an das Verantwortungsgefühl und Verständnis der Bürger in Niedersachsen appelliert. Foto: Staatskanzlei)
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Weil: „Ich erwarte auf dieser Grundlage, dass wir künftig in unserem Land deutlich mehr Ausgangssperren erleben werden.“ Und er ließ keinen Zweifel am Ernst der Lage: „Die Dynamik der Infektionswelle ist besorgniserregend und diese Dynamik müssen wir brechen.“