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Sie deckt Unwahrheiten auf

Hildesheimer Friedenstag: Sozialpsychologin Pia Lamberty ist die Festrednerin

Donnerstag 24. Februar 2022 - Hildesheim (wbn). Pia Lamberty hält die diesjährige Hildesheimer Friedensrede. Und vor dem Hintergrund der Zuspitzung in der Ukraine gewinnt diese Veranstaltung eine traurige Aktualität.

Auch in diesem Jahr erinnert die Stadt Hildesheim am 22. März an die Zerstörung der Hildesheimer Innenstadt durch die alliierten Luftangriffe 1945 und nimmt in dem Zuge bereits zum sechsten Mal unter dem Titel „Hildesheimer Friedenstag“ die Wahrung des Zusammenhalts und des Friedens in der Gesellschaft in den Blick.

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Ein wichtiger Bestandteil des Friedenstags ist die „Hildesheimer Friedensrede“. Nach dem Umweltaktivisten Felix Finkbeiner, der Schriftstellerin Shida Bazyar, dem früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister und Bischof Heiner Wilmer konnte mit Pia Lamberty hierfür erneut eine hochkarätige Festrednerin gewonnen werden.

Lamberty ist Geschäftsführerin des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (Cemas) und forscht als Sozialpsychologin zu Verschwörungserzählungen und ihren Einfluss auf die Gesellschaft. Sie klärt darüber auf, wie Unwahrheiten heute verbreitet werden und wie diese sich teils Narrativen bedienen, die schon im Nationalsozialismus propagiert wurden. Ihr 2020 gemeinsam mit Katharina Nocun veröffentlichtes Buch „Fake Facts – Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen“ stand auf der Spiegel-Bestsellerliste. Ihr neuestes Buch trägt den Titel „True Facts – was gegen Verschwörungserzählungen wirklich hilft“. Zur Einschätzung aktueller Entwicklungen wird sie immer wieder in der Presse als Expertin herangezogen. In den sozialen Medien sucht Lamberty zudem den Kontakt zu einer jüngeren Zielgruppe, um diese für Falschmeldungen, Hass und Hetze zu sensibilisieren.

„Verschwörungserzählungen stellten schon immer eine Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden dar. Im Nationalsozialismus wurden sie bewusst verbreitet, um einzelne Bevölkerungsgruppen gezielt zu diskreditieren und für Krisen verantwortlich zu machen. Heute können sich sogenannte ‚Fake Facts‘ über die sozialen Medien besonders leicht verbreiten. Wenn sich Menschen zu sehr davon beeinflussen lassen, kann dies auch den Zusammenhalt und damit den Frieden unserer Gesellschaft gefährden. Pia Lamberty gehört zu den Menschen, die moderne Mythen entlarven und damit auch der Entstehung von Vorurteilen, Abgrenzung und Hass etwas entgegensetzen. Ich freue mich daher sehr, dass sie die diesjährige Hildesheimer Friedensrede hält“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer.

Zum Hildesheimer Friedenstag

In Kooperation mit den Hildesheimer Hochschulen, der Evangelischen Kirche, der Katholischen Kirche und dem Verein „Hildesheim blüht auf“ richtet die Stadt Hildesheim alljährlich am 22. März, den „Hildesheimer Friedenstag“ aus, um an die Zerstörung der Stadt im Jahr 1945 zu erinnern und gleichzeitig den Blick auf die Friedenswahrung in Gegenwart und Zukunft zu richten.

Wie schon im vergangenen Jahr wird auch die diesjährige Veranstaltung zum Hildesheimer Friedenstag ab 13.10 Uhr online übertragen. Traditionell werden dann zum Zeitpunkt des Bombardements 1945 für einige Minuten die Kirchenglocken in der Stadt läuten. Im Anschluss wird in der Bürgerkirche St. Andreas an die Zerstörung der Stadt erinnert, bevor der „Hildesheimer Friedenspreis“ an eine Einrichtung oder eine Initiative aus Hildesheim übergeben wird, die sich in ihrem Wirkungs- und Arbeitsbereich in besonderer Weise für Frieden und Versöhnung einsetzt. Zentraler Höhepunkt ist schließlich die Hildesheimer Friedensrede, die in Zeiten zunehmender Radikalisierungs- und Abgrenzungstendenzen Menschen sensibilisieren und darin bestärken soll, für demokratische Werte, Toleranz und Respekt einzutreten.

Der Livestream und später auch die Aufzeichnung der Veranstaltung werden unter www.kultur-stream.live abrufbar sein. Ein Link zur Übertragung findet sich dann auch auf der Website der Stadt unter www.stadt-hildesheim.de. Publikum in der Kirche wird voraussichtlich nicht zugelassen sein.

 

 

 

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