Das 85 Jahre alte Opfer war schon bei der Hausbank
Ein Taxifahrer war rechtzeitig misstrauisch geworden: Dreisten Telefonbetrug eines falschen "Staatsanwaltes" verhindert
Freitag 23. Dezember 2022 - Nienburg (wbn). Er ist der Taxifahrer des Monats! Der erfahrene 69-Jährige erkannte schnell, dass mit seiner betagten Kundin (85) aus Nienburg etwas nicht stimmten konnte.
Die Polizei: „Als die Seniorin ihm gegenüber zudem angab, dass sie zu einem Geldinstitut müsse, beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Nachdem sie wieder aus ihrer Hausbank kam, stellte er behutsam Nachfragen und äußerte ihr gegenüber den Verdacht eines möglichen Betrugs.“
Der 69-jährige Fahrer war zu der Seniorin bestellt worden, damit diese unterschiedlichste Erledigungen durchführen kann. Der aufmerksame Nienburger bemerkte schnell, dass die Seniorin aufgeregt war. Als die Seniorin ihm gegenüber zudem angab, dass sie zu einem Geldinstitut müsse, beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Nachdem sie wieder aus ihrer Hausbank kam, stellte er behutsam Nachfragen und äußerte ihr gegenüber den Verdacht eines möglichen Betrugs. Mit ihrem Einverständnis brachte er die 85-Jährige zur Polizei nach Nienburg, wo der Betrugsversuch aufgeklärt werden konnte.
Bei der Anzeigenerstattung schilderte die Seniorin, dass ein angeblicher Staatsanwalt sie angerufen und mitgeteilt habe, dass ihr Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verschuldet habe. Zur Umgehung einer Inhaftierung sei eine hohe Geldzahlung notwendig. Der falsche Staatsanwalt schilderte ihr zudem, dass ein Taxi für sie bestellt wurde, welches sie zur ihrem Kreditinstitut bringen solle. Er wirkte fast eine halbe Stunde am Telefon auf die Dame ein und setzte sie unter Druck, weshalb sie schlussendlich mit dem Taxi zu ihrer Hausbank fuhr.
"Unsere Anerkennung als auch unser Dank gelten dem aufmerksamen Taxi-Fahrer, der auf sein Gefühl vertraute und statt wegzusehen engagiert eingeschritten ist." lobt Andrea Kempin, Pressesprecherin der PI Nienburg/Schaumburg. "Zudem bitten wir noch einmal alle Bürgerinnen Bürger, mit der Familie und Freunden über diese Betrugs-Phänomene zu sprechen. Ein solcher Schockanruf kann sehr real wirken, erschrecken und überrumpeln. Legen Sie sich deshalb bitte einen Hinweiszettel neben ihr Telefon. Weder die Polizei, die Staatsanwaltschaft noch sonstige Behörden werden Sie anrufen und die Übergabe von Bargeld oder Wertgegenstände fordern."
Die Polizei gibt folgende Präventionshinweise:
- Weder die Polizei, noch die Staatsanwaltschaft oder sonstige
Behörden werden Sie anrufen und die Übergabe von Bargeld oder
Wertgegenstände fordern oder deren vermeintlich sichere Verwahrung
anbieten
- Seien Sie misstrauisch und wachsam. Lassen Sie sich am Telefon
nicht drängen oder unter Druck setzen.
- Legen Sie umgehend auf, indem sie selbstständig das Telefonat
durch Auflegen des Hörers beenden.
- Rufen Sie die richtige Polizei an. Suchen Sie dafür die
Telefonnummer Ihrer örtlichen Polizei selbst heraus oder wählen Sie
die 110. Geben Sie die Telefonnummer selbst ein.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen
Verhältnissen, Wertsachen oder persönlichen Daten preis.
- Übergeben Sie niemals Bargeld oder Wertsachen an unbekannte
Personen.“