Alternative zu Zeiten der Klimaveränderung
Die Lärche als Baum des Jahres - wenn es am kältesten ist, verliert sie ihr Kleid
Rinteln (wbn). Dem einzigen heimischen Nadelbaum, der im Winter seine Nadeln verliert, widmete das Niedersächsische Forstamt Oldendorf im Rahmen einer Tagung seine Aufmerksamkeit.
Mehr als 50 Forstleute und Waldbauern waren der Einladung des Forstamtes gefolgt, um sich über den Baum des Jahres 2012 zu informieren. In seiner Begrüßung stellte Forstamtsleiter Christian Weigel die aktuelle Bedeutung dieser Baumart heraus. Zwar hat sie in den vergangenen Jahrzehnten in Niedersachsen waldbaulich kaum eine Rolle gespielt, vor dem Hintergrund der bevorstehenden Klimaerwärmung stellt sie nun wieder eine Alternative dar. Denn sie liefert nicht nur beliebtes dauerhaftes Holz, sondern kann auch auf trockeneren Standorten und warmen Witterungsbedingungen gut zurechtkommen.Fortsetzung von Seite 1
„Die Lärche stammt zwar ursprünglich aus dem südosteuropäischen Raum, vornehmlich den Alpen, den Karpaten und der Tatra“, erklärt Forstamtsleiter Weigel, „aber als Klima resistente Baumart hat sie auch bei uns durchaus ihre Berechtigung.“ Axel Noltensmeier stellte als Mitarbeiter der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt die waldbauliche Behandlung der Lärche vor.
Sehr wichtig sei die frühzeitige Pflege und Freistellung dieser Baumart, da diese extrem lichtbedürftig sei. Von weit angereist, berichtete Sägewerker Günther Deisl aus Österreich über die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des schönen und haltbaren Holzes. Am Nachmittag fand eine Exkursion zu Waldbildern der Lärche in unterschiedlichen Altersstufen in den Wäldern rund um Hessisch Oldendorf statt.
Der „Baum des Jahres wird seit 1989 vom gleichnamigen Kuratorium ausgerufen. Ziel der Aktion ist es, auf die Baumart mit verstärkter Öffentlichkeitsarbeit aufmerksam zu machen, zur intensiven Beschäftigung - z. B. im Schulunterricht -mit ihr anzuregen und zu auf den Jahresbaum bezogenen Aktivitäten aufzurufen.